Dienstag, 11. März 2014

Gaby wartet Im Park--- Kapitel 2 Neufassung

Gaby wartet im Park Kapitel 1


Kapitel 2

Autsch dachte Gaby als sie am nächsten Morgen aufwachte und ihr jede Bewegung nur weh tat. Jeder Muskel schmerzte anders, aber es hatte auch Spass gemacht. Niemand hatte sie schief angesehen weil sie nicht wusste was sie tun sollte und niemand hatte sie irgendwie geärgert. Das einzige was sie gewundert hatte, war der steife Umgang miteinander. Vor jeder Partnerübung musste man sich vor seinem Partner verbeugen und ihn  als Partner begrüssen.
„Diese Verbeugung ist ein Zeichen des Respektes, den ihr für euren Partner empfindet. Ohne Respekt, kann man nicht miteinander umgehen und nicht mit und voneinander lernen. Also respektiert bitte Euren Partner, so wie ihr diese Hallen respektiert.“;  mit diesen Worten hatte Senseij Peter Heinze, ein 1,80 grosser Mann, sportlich mit braunen schulterlangen Haaren und blauen Augen Gaby und allen anderen noch mal erklärt warum man sich vor  dem anderen verbeugen sollte. Gaby begriff von der ersten Minute an, daß es hier um mehr als um Sport ging, es war eine Lebenseinstellung, ein Weg zu leben. Und ja, es gefiel ihr. Es war merkwürdig aber es gefiel ihr diesen Weg zu kennen zu lernen, auf ihm zum lernen.
Kassandra hatte an diesem Abend mit ihr trainiert, sie trug den 2. Braunen Gürtel, den sogenannten 2. Kyu. Das bedeutete sie würde dieses Jahr noch den dritten Braunen Gürtel machen, den 1. Kyu und dann in einem Jahr, könne sie den schwarzen Gürtel machen. Wäre dann selber eine Kampfkunstmeisterin.
Kassandra wirkte auf der Matte noch beherrschter, noch kontrollierter als sie es so schon auf Gaby tat. Es war für Gaby unschwer zu erkennen wo Kassandra hingehörte, sie liebte es den anderen  zu helfen, ihnen etwas zu erklären, oder vor zumachen wenn ihr Vater keine Zeit hatte, weil er gerade mit anderen Schülern beschäftigt war. Kassandra hatte Gaby in ihren Bann gezogen und Gaby grübelte den ganzen Morgen.
Sie grübelte auch noch als sie in der Küche stand und die Kaffeemaschine anstellte, das Frühstück für sich und ihren Vater zubereitete. Heute Abend war wieder Training und Kassandra würde sie abholen. So war es ausgemacht.
„Daddy, Frühstück ist fertig. Kommst Du?“ , rief Gaby nach oben ins Badezimmer.
„Ja, Schatz, ich bin gleich da.“, rief Ralf Moser nach unten und zog den letzten Schnitt seiner Rasur.
Danach wusch er sich den Schaum ab und ging nach unten in die Küche. Gaby hatte den Tisch gedeckt, in Frühstücksei für beide gemacht und schaute zu ihrem Vater rüber.
„Guten Appetit!“, mit diesen Worten griff er nach dem Toastbrot und hatte das Frühstück eröffnet.
Die beiden aßen in Ruhe ihr Frühstück und danach ging Gaby ins Bad. Sie hatte heute erst zur zweiten Stunde, dennoch beeilte sie sich fertig zu werden, sie wollte noch etwas für Englisch tun.

10 Minuten vor der ersten Stunde kam Gaby dann auch im Gymnasium an und schaute sich um. Kassandra war nirgends zu sehen. Gut, dann würde sie auch nicht mitbekommen, wie Gaby sich in der Schulbibliothek ein Buch über englische Grammatik auslieh. Kassandra musste nicht alles mitbekommen.
Die Zeit verging und Gaby hatte Spass an der Kampfkunst, Kassandra blühte auch auf, die Freundschaft zwischen den beiden wurde immer tiefer. Und Gaby begann den Sinn hinter der englischen Sprache zu verstehen, sie begriff wie man Englisch „dachte“ dennoch es kam der Tag an dem Gaby ihren nächsten Klausurtermin beichten musste. Gaby und Kassandra waren gerade bei Kassandra. Sie sassen auf dem Bett in Kassandra´s Zimmer und Gaby sah Kassandra von der Seite an.
„Du Kassy? Ich muss Dir etwas sagen.“ Gaby´s Stimme wurde unsicher und nervös. Kassandra wurde bei dem Tonfall sofort hellhörig irgendetwas stimmte nicht und dafür hatte sie einen Instinkt. Sie schaute Gaby fest in ihre grünen Augen.
„Was ist los meine kleine Träumerin?“
„Ich… Ich habe heute den Klausurtermin für die nächste Englischklausur erfahren, er ist in einer Woche. Genau heute in einer Woche.“
Kassandra entspannte sich, sie wusste bereits von dem Termin und sie wusste auch das Gaby gut vorbereitet war. Zu oft und zu lange hatten die beiden geübt, als das Gaby durchfallen würde.
„Und Gaby, hast Du Angst?“, Kassandra sprach diese Worte mit einer Sanftheit aus, berührte dabei sanft Gaby´s Wange und lächelte sie an.
„Ja, ich habe Angst. Denn ich will Dich nicht enttäuschen. Du hast so viel Zeit in mich investiert. Ich will Dir zeigen, daß ich deine Mühen wert bin.
„Du warst die Mühen immer wert, Gaby. Und nichts was Du tust wird das ändern.“
„Aber warum? Warum tust Du das?“
Kassandra nahm Gaby´s Hand und schaute ihr tief in die Augen, sie wirkte das erste Mal selber unsicher und Gaby merkte das sofort. Leise kamen die Worte dann über Kassandra´s Lippen.
„Ich liebe dich, meine kleine Träumerin.“
„Und ich liebe dich, Kassy….“
Kassandras Lippen versiegelten  Gabys Mund, hinderten sie daran noch einen Laut von sich zu geben. Die beiden fielen in Kassandra´s Zimmer auf ihrem Bett zurück. Die Musik kam den beiden  aus der Stereoanlage nun gar nicht mehr ins Bewusstsein.
„Mein Vater bringt mich um!“
„Meiner wird mich enterben.“
Beide fingen an zu lachen, dann legte Gaby ihren Kopf auf den Brustkorb von Kassandra. Schaute ihr von unten in die Augen.
„Dann müssen wir uns eben unser eigenes, kleines Reich erarbeiten. Nur du und ich gegen den Rest der Welt.“
„Du bist ´ne Träumerin, Gaby Moser!“
„Ja eine verliebte Träumerin.“
„Werden wir je dazu stehen können, Kassy?“
„Ja, aber erst wenn wir unser eigenes Leben haben, unsere Väter werden es nicht dulden.“
Gaby seufzte auf. Sie wusste Kassandra hatte Recht, aber sie würden das schaffen. Kassandra hatte nur noch ein Jahr bis zum Abitur und auch Gaby nur noch 2 Jahre. Das würden beide schaffen. Die Zeit war absehbar.
Die beiden verbrachten den Nachmittag  gemeinsam. Gaby entspannte sich immer mehr. Sie wusste sie müsste heute abend noch zum Training rübergehen. Aber das Training war für beide kein Muss. Es war ein Spass. Beide liebten es und Gaby war richtig talentiert sie hatte in 4 Monaten den Grünen Gürtel, den sogenannten 6 Kyu erreicht. Das war schnell, aber durch ihr Talent musste Kassandra´s Vater sie bei der letzen Prüfung den orangen Gürtel überspringen lassen. Ansonsten hätte er alle anderen durchfallen lassen müssen. Das wollte er aber nicht tun, denn ihre Leistungen waren den Gurtgraden angemessen gewesen. Nur Gaby hatte mehr Talent als alle anderen zusammen, ausgenommen Kassandra. Also ließ er Gaby einen Gurt überspringen und überreichte ihr den orangen Gürtel und später auch den grünen Gürtel Gaby war ganz aus dem Häuschen gewesen und freute sich sehr. Es war auch der erste Abend an dem ihr Vater erlaubte das Gaby bei Kassandra übernachten durfte.
Als die beiden heute zum Training runtergingen staunten sie nicht schlecht. Das Dojo war voll. Das war an diesem Tage eher ungewöhnlich. Aber hatte auch seine Vorteile. Gaby und Kassandra konnten am Schluss immer noch ein wenig miteinander trainieren. Und so war es auch heute. Als Gaby nach dem Training nach Hause gehen wollte, wartete Kassandra bereits vor der Tür und meinte zu ihr.
„Ich bringe Dich nach Hause.“
„Danke Kassy.“
In Gaby´s Augen war ein Leuchten sie genoss die Zeit mit Kassandra, ihre Nähe ihre Kraft gab ihr Halt.
„Wollen wir am Wochenende ein kleines Extratraining einbauen? Ich hab die neuen Abwehrtechniken für den Messerangriff nicht wirklich kapiert?“
Unsicher schaute Gaby zu Kassandra rüber. Würde sie mit ihr ins Dojo gehen? Sie hoffte auf etwas Zweisamkeit.
„Nur wenn wir danach auch noch etwas für deine Klausur lernen.“
Kassandra´s Worte waren eindeutig, ihre Stimmlage sagte deutlich aus, das es nur auf eine Art laufen würde. Auf ihre Art, entweder Gaby lernte das zu akzeptieren oder sie würden immer aneinander geraten. Gaby schluckte, aber dann sagte sie doch zu. Sie wollte Zeit mit ihrer Freundin, und wenn der Preis dafür war. Das Kassandra die Regeln aufstellte, dann sollte es so sein.
„Darf ich bei Dir schlafen am Wochenende?“
Gaby war unsicher, unsicher ob Kassandra es ihr erlauben würden, sie wusste noch nicht damit um zu gehen.
„Klar, aber frag vorher deinen Vater um Erlaubnis.“
„Das muss ich nicht, er möchte nur wissen wann ich wieder komme.“
„Frag ihn bitte und erzähl ihm von der Klausur.“
„Och menno, dann darf ich bestimmt nicht.“
„Sag ihm doch, das wir beide noch lernen wollen, und ich es für besser finde, wenn Du bei mir lernst.“
„Muss das sein?“
Gaby wurde maulig, sie wollte nicht das ihr Vater alles erfuhr. Sie wollte endlich ihr Leben haben.
„Ja Gaby es MUSS sein!“
Kassandra  drehte Gaby so schnell zu sich, das Gaby die Entschlossenheit in Kassandra´s Blick erst im zweiten Augenblick mitbekam. Aber sie begriff sofort, daß es besser war, nicht weiter gegen an zu gehen.
„Also gut ich sage es ihm nachher und frage um Erlaubnis.“
Gaby wollte sich wegdrehen, sie war enttäuscht und sauer.
„Gaby Moser schau mich gefälligst an wenn ich mit Dir rede!“
Sofort zuckte Gaby zusammen dieser Tonfall ging durch und durch. Und sie gehorchte sofort, schaute Kassandra wieder an und meinte leise.
„Tut mir leid. Ich denke nur das er nicht alles wissen muss.“
Sanft strich Kassandra über Gaby´s Wange und lächelte sie an.  Ihre sanften blauen Augen blickten zu ihr und sie nahm sie einfach nur in den Arm, hielt sie einen Moment fest und liess sie dann wieder los.
Die beiden waren mittlerweile vor der Villa von Ralf Moser angekommen und beide sahen sich in die Augen.
„Ich will nicht das Du gehst.“
„Ich gehe nicht, kleine Träumerin.“
„Doch Du gehst, Du gehst zu deinem Vater.“
„Ja und Du zu deinem.“
Kassandra drehte sich um und ging den Weg langsam zurück ins Dojo. Auf dem Weg dahin liefen ihr die Tränen. Es tat einfach zu sehr weh.
Gaby stand fassungslos vor ihrem Elternhaus. Sie musste es erst einmal verarbeiten, in den letzten Monaten hatte sie Kassandra genau kennengelernt und wusste genau, daß das hier Kassandra noch viel mehr weh tat als ihr selber. Sie wusste das Kassandra gegangen war um es Gaby einfacher zu machen. Gaby schluckte etwas und ging dann in ihr Elternhaus.
„Hallo Daddy.“, rief sie bereits im Flur. Sie hoffte das er wenigstens gute Laune haben würde. Denn sie wollte die Sache mit der Erlaubnis heute noch hinter sich bringen. Sie wollte das Kassandra nicht umsonst litt. Ihr Vater saß in seinem Ohrensessel in der Bibliothek und las in einem Buch. Er rief aus der Bibliothek nach seiner Tochter.
„Ich bin hier Gaby.“
Gaby ging direkt in diesen dunklen, Raum mit den Wänden voller Bücher. Das dunkle Holz der Regale. Der rote Teppich und die ledernen Sessel jagten ihr immer wieder Angst ein. Es war hier genauso düster wie im Büro ihres Vaters.
„Daddy kann ich kurz mit Dir reden?“
Nervös trat Gaby vor den Sessel und schaute ihrem Vater in seine grünen Augen. Sein Blick wurde sofort abwartend. Er kannte den Tonfall seiner Tochter und meißtens kam es dann dazu das er ihr etwas verbieten musste, was sie unbedingt wollte.
„Also Gaby worüber willst Du mit mir reden?“, Ralf Moser klappte das Buch zu und legte es auf den Beistelltisch aus Mahagoni.
„Also Gaby, machen wir es kurz. Was möchtest Du von mir?“
„Daddy ich schreibe in einer Woche eine Englisch-Klausur. Kassandra möchte gerne das Wochenende mit mir dafür üben. Darf ich über das Wochenende bei ihr bleiben?“
Sie schaute ihren Vater mit großen grünen Augen an und in ihnen war ein einziges, ein riesengroßes Flehen zu sehen.
„Ihr wollt wirklich lernen?“, Ralf Moser schaute seiner Tochter mit festem Blick in die Augen und suchte darin eine Lüge. Aber er konnte keine finden.
„Ja, Daddy. Wir wollen wirklich üben. Bitte….!“
Mehr konnte Gaby nicht sagen, mehr als dieses letzte Flehen brachte sie nicht hervor.
„Einverstanden, Du darfst das Wochenende zu ihr.“
Ralf Moser wollte gerade zum Buch greifen, als seine Tochter auf ihn zustürmte und ihn umarmte. Sie war  in diesem Moment einfach nur glücklich. Und sie genoss es.
„Darf ich noch mal telefonieren?“
„Mit wem?“
„Mit Kassandra, ihr die Neuigkeit mitteilen?“
„Ja, aber nicht zu lange.“
Sofort schnappte sich Gaby das Mobilteil des Haustelefones undverschwand damit in ihrem Zimmer, schnell wählte sie die Nummer von Heinzes. Und sofort nahm auch jemand das Telefon ab.
„Peter Heinze!“
„Hallo Herr Heinze, Gaby hier. Kann ich Kassandra noch mal sprechen. Es geht um meine Englisch-Klausur.“
„Klar, Gaby. Und hat dein Vater Dir erlaubt am Wochenende hier zu schlafen?“
Etwas überrascht schaute Gaby aus der Wäsche, Herr Heinze wusste es also schon.
„Ja, Herr Heinze. Das hat er.!“
„Das freut mich Kassandra und ich haben uns auch schon etwas für deinen Unterricht überlegt. Aber das soll sie Dir selber sagen, ich geb sie mal.“
Peter Heinze ging mit dem Telefon in Kassandra´s Zimmer.
„Hi, hier möchte jemand mit Dir reden.“, mit diesen Worten überreichte er ihr das Telefon. Sofort konnte er sehen das Kassandra geweint hatte. Sein Blick wurde sorgenvoll. Doch Kassandra schüttelte den Kopf und meinte nur tonlos zu ihm.
„Alles in Ordnung, Dad!“
Daraufhin verließ er Kassandra´s Zimmer und schloß die Tür hinter sich. Nachdenklich ging er zurück ins Wohnzimmer.
„Hallo Schatz.“
„Hallo Träumerin, Du warst ja richtig schnell!“
„Ja, ich wollte Dich nicht warten lassen. Hab doch gesehen wie es Dir weh tat.“
„Du bist süss!“
„Nein, nur verliebt.“
„Psst, das ist unser little Secret.“
„Yes, Mam!“
Gaby hatte dabei ein Grinsen im Gesicht. Es war schön mit Kassandra, sie konnte mit ihr über alles reden, sie konnte mit ihr lachen, sich bei ihr anlehnen. Das tat ihr einfach nur gut.
Die beiden telefonierten noch eine Weile, bis es an Gaby´s Tür klopfte und ihr Vater meinte:
„Hey ihr Quasselstrippen, ihr seht Euch doch morgen in der Schule. Jetzt ist Feierabend!“
Seine Stimme hatte wieder den eindeutigen Tonfall, der Gaby wissen ließ, es wäre besser zu gehorchen.
„Du ich muss…“
„Ich hab deinen Dad gehört Träumerin. Schlaf gut. Bis Morgen.“
Kassandra legte schnell auf. Ihr Herz klopfte schneller. Sie war nervös. Sie war aufgeregt. Und doch es fühlte sich alles so richtig an. Es fühlte sich so gut an. Aber diese Heimlichkeiten nervten sie. Sie wollte einen offenen und fairen Umgang und nicht diese Heimlichtuereien.

Die Zeit bis zum Wochenende verging wie im Pfluge. Die beiden sahen sich in der Schule, beim Training, lernten Englisch und verbrachten ihre gesamte Freizeit gemeinsam.
Und am Freitag gingen beide nach der Schule schnell zum Hause Moser und holten Gaby´s Sachen aus ihrem Zimmer. Sie hatte schon alles vorgepackt. Und Kassandra und sie trugen alles bis zum Dojo von Kassandra´s Vater.
Sie brachten die Sachen sofort in Kassandra´s Zimmer und Gaby wunderte sich. Wo war Herr Heinze?
„Kassandra, wo ist denn dein Vater?“
„Der ist noch mal weg. Er meinte er müsste etwas erledigen. Für morgen.“
Sie betonte „Für morgen“ als wenn es etwas lästiges wäre und Gaby fragte sich was für ein Tag morgen war, das Kassandra so darauf reagieren würde.
Doch der  Tonfall in der Stimme ihrer Freundin ließ sie verstummen. Sie wusste es wäre nicht gut sie jetzt zu fragen.
Stattdessen lies sie sich demonstrativ auf Kassandra´s Bett fallen und lächelte Kassandra verführerisch an.
„Weisst Du worauf ich gerade Lust habe, Kassy?“
„Nein aber so wie du gerade aussiehst, werde ich es sicher gleich wissen.“
Kassandra lachte auf und kam zu Gaby ins Bett. Sofort wurde sie von Gaby in Beschlag genommen. Sie genoss es sichtlich den Körperkontakt zu Kassandra zu spüren, zu kuscheln mit ihr. Die beiden schliefen beim Kuscheln ein und merkten erst gar nicht, das Peter Heinze in Kassandra´s Zimmer stand und sich laut räusperte.
„Hey ihr Schlafmäuse. Ich wollte Essen kochen, helft ihr 2 mir in der Küche?“
Schlaftrunken sah Kassandra ihren Vater an und meinte dann.
„Sofort Daddy, Gaby und ich kommen gleich. Geb uns nur bitte 10 Minuten.“
„Ihr habt Fünf bevor ich mit nem Eimer Wasser komme.“
„Ja, Sir!“
Peter Heinze verließ das Zimmer seiner Tochter und ging in die Küche. Dort begann er den Topf für die Kartoffeln und den für die roten Beete aus dem Schrank zu holen. Heute sollte es rote Beete mit Pellkartoffeln und einem leckeren Schweinebraten geben.
Peter Heinze kochte sehr gerne und seine Tochter zeigte ihm immer das sie sein Essen mochte. Er musste lächeln, seine Tochter hatte wieder  Anschluss gefunden und sie und Gaby verstanden sich sehr gut. Die Freundschaft zwischen den beiden stabilisierte Kassandra und das war genau das was seine Tochter brauchte. Peter Heinze hatte die Kartoffeln schon aufgestellt als die beiden Mädchen nach unten kamen. Gaby runzelte sofort die Stirn als sie die rote Beete sah. Aber sie sagte nichts. Erst als Kassandra wie selbstverständlich ihrem Vater in der Küche zur Hand ging und Gaby fragte:
„Gaby, reichst du mir mal die rote Beete?“
„Ich muss die aber nicht essen, oder?“
Kassandra ging auf Gaby zu, schaute ihr dabei tief in die Augen und meinte: „Du kannst sie ja wenigstens probieren. Mein Vater kocht sie echt lecker, den Standard aus dem Glas mag ich auch nicht.“ Dabei verändern sich Kassandra´s Haltung, ihre Stimme bekam einen Glanz. In diesem Moment, in dieser Küche hatte Gaby das erste Mal gespürt, wie sehr Kassandra die Kontrolle hatte. Wie sehr Kassandra SIE unter Kontrolle hatte.
Gaby senkte den Kopf, irgendwie hatte sie nicht die Kraft Kassandra in die Augen zu sehen. Irgendwie bekam sie das Gefühl zu enttäuschen. Irgendwie stieg Scham in ihr auf.
„Ok, ich probier die Rote Beete.“, leise sprach sie die Worte aus.
„Wie war das Träumerin?“, Kassandra´s Finger glitten unter Gabys Kinn und zwangen Gaby ihr in ihre stahlblauen Augen zu sehen. Der Blick den sie spürt war fordernd, hart, und dennoch so voller Liebe. Gaby räuspert sich.
„Ich sagte, ich werde die Rote Beete probieren.“
„Danke, Träumerin.“

Peter Heinze hatte den Vorfall beobachtet er grinste und begriff sofort was es an der Beziehung war das Kassandra stabiliesierte. Er würde das aber genau im Auge behalten. Denn er müsste sicher gehen. Das sich der Vorfall an der anderen Schule nicht wiederholen würde. Noch mal würde er es nicht zulassen. 

Gaby wartet im Park Kapitel 3

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen