Montag, 10. März 2014

Neufassung Gaby wartet im Park

Hallo Liebe Leser.

ich habe beschlossen die Geschichte Gaby wartet im Park um zu schreiben. Inhaltlich wird sich nichts ändern. Sehr wohl aber von der Art der Präsentation, der Hintergründe etc. Ich werde zum Beispiel auf Rückblenden verzichten. Dafür habe ich dann aber auch einen kompletten neuen Anfang.

Viel Spass beim Lesen!



Gaby wartet im Park
Kapitel 1

Es war ein neues Schuljahr am Friedrich-Ebert-Gymnasium und Kassandra Heinze betrat das rote Backsteingebäude mit mulmigem Gefühl. Hier würde sie ihr Abitur nachholen. Hier würde sie ihre letzte Chance haben, um vielleicht doch noch mal eine Chance auf ihren Traumberuf Lehrerin zu bekommen.
„Reiss Dich zusammen Kassandra, noch ein Verweiß von einer Schule und dein Abitur ist Geschichte. Und damit auch eine Zukunft fernab von dem Ganzen hier.“

Sie ging direkt ins Sekretariat der Schule und stellte sich bei der Sekretärin eine ältere Frau mit grauen Haaren und einer Hornbrille vor.
„Guten Tag, mein Name ist…..“
„Kassandra Heinze, ich weiß. Du bist der einzige Neuzugang dieses Jahr. Aber eines sage ich Dir. Solche Vorfälle wie an deiner alten Schule dulden wir hier nicht.“
Die Frau mit Hornbrille, altmodischem Faltenrock und weisser Bluse, schaute sie dabei mit strengem Blick  über ihre Brille an.
„Nein, das ist mir schon klar, das hat ja die andere Schule auch nicht. Und ich werde mich bessern, versprochen.“
„Gut deinen Tutor kannst Du Dir noch wählen. Hier ist der Plan für die nächsten 2 Wochen. Ab dann beginnt das Kursystem.“
Kassandra verabschiedete sich und ging durch die Flure hinaus auf den Schulhof. Dann wurde sie Zeugin wie eine Schülerin schikaniert wurde. Kassandra beobachtete das an diesem Tag nur. Aber sie nahm sich vor das blonde Mädchen mit den runden Brillengläsern im Auge zu behalten. Als ist dann zum Unterricht klingelte ging sie in ihren Klassenraum und sah, wie das blonde Mädchen 2 Klassenräume neben ihr im Raum verschwand. Kassandra lächelte. Damit würde sie sie auf jeden Fall wieder finden. Der Rest des Schultages verlief weitgehend belanglos. Kassandra lernte die neuen Lehrer kennen und ihre neuen Klassenkameraden. Aber sie merkte auch schnell wie viel getuschelt wurde. Sie merkte, das anscheinend jeder hier wusste weswegen sie angeblich hier war. Und mit einer  entsprechenden Distanz wurde sie behandelt. Aber was soll es. Ich mach mein Abi und bin dann weg. Das war alles was sie dazu dachte. Sie machte sich keine Gedanken über die Menschen die ihr eh nicht wichtig waren. Ganz anders aber war es wenn sie an das Mädchen dachte, welches schikanierte worden war. Irgendwie tat es ihr leid. Und sie beschloss mal zu sehen wie es dem Mädchen in Zukunft ging. Sie war neugierig geworden. Am nächsten Tag ging sie wie es der Lehrplan forderte zur ersten Stunde zum Gymnasium. Vor den Mauern des roten Backsteinbaus, dachte sie sie sähe nicht richtig.

„Iiiihh seht mal die Bücherratte da. Bist wohl was Besseres.“ Schon flogen die Bücher des blonden Mädchens von gestern neben ihr in den Dreck. „Na Vierauge, kannst selbst mit der Brille nicht wirklich gut sehen? Oder bist du einfach nur zu tollpatschig zum gehen?“
 Britta Jansen und ihre Clique waren die Königinnen des Schulhofes, das hatte Kassandra gestern schon rausgefunden, und sie hatte auch gemerkt das die kleine Blonde bei Ihnen in der Klasse war.
„Lasst sie endlich in Ruhe!“ Vor der Clique baute sich in engen Jeans und weit ausgeschnittenem T-Shirt  sie sich  auf. Sie wusste das man munkelte, sie wäre vom alten Gymnasium geflogen, weil sie in einer Rauferei einem Jungen die Nase gebrochen hatte. Aber jeder wusste, so schnell handelt man sich keinen Schulverweis ein und so ließen sich auch Britta und ihre Clique einschüchtern.
„Ja, schon gut, wusste ja nicht, dass sie dein neues Opfer ist.“
„Ja, ist sie und vergesst das nicht.“ Ihre kastanienbraunen Haare wehen im Wind und ihre stahlblauen Augen funkeln, als sie auf die Clique zuging. Sie reicht Gaby die Hand und half ihr beim Bücher einsammeln.
„Alles ok bei dir?“
„Ja, danke. Hab mich schon irgendwie daran gewöhnt.“
„Gewöhnt? Woran? Dass andere über dich bestimmen?“
„Nein, dass diese Hühner meinen, sie wären die Königinnen hier am Gymnasium?“
Zufällig berühren sich Hände, zufällig schauen sich zwei in die Augen. Schnell wird der Blick wieder gemieden.
„Wenn die dich nicht in Ruhe lassen, komm einfach zu mir.“
„Hm, klar und was bekommst du dafür von mir?“
„Alles was du willst, Träumerin.“
„Ich heiße übrigens Kassandra! Freunde dürfen mich Kassy nennen.“
Kassandra hielt dem blonden Mädchen ihre Hand hin und lächelte es an.
„Danke, ich bin Gaby, Gaby Moser aus der 11 b.“
Kassandra brachte Gaby bis in ihre Klasse und ging dann weiter in ihre. Sie sagte kein Wort, wie denn auch? Irgendwie wusste sie nicht was sie sagen sollte. Aber sie holte Gaby jede Pause ab und brachte sie wieder in die Klasse. Auch dieses Mal stand Kassandra vor der Klasse als Gaby aus der Klasse kam, Gaby war am schimpfen und am fluchen. Kassandra´s Miene verfinsterte sich dabei zusehenst.
„Mist, verdammter Mist. Das ist zum kotzen.“
„Na, na Träumerin, was ist denn los?“
„Nichts ausser das ich wegen meinen sechs Punkten heute abend, eine tierische Abreibung von meinem alten Herrn bekommen werde: Ich hab einfach kein Talent für englische Sprache.
„May I help you little dreamer?“
“Wie bitte. Willst Du mich verarschen?”, Gaby war wirklich stinkig.
„Weißt Du ich hab keinen Bock auf solche Witze erst recht nicht, weil ich heute Abend noch genug heulen werde. Denn mein Alter Herr findet das nicht so lustig.“
„Du meinst…..!“
„Ja. Ich werde die nächsten Tage froh sein wenn die Stunde um ist und ich stehen kann.!“
„Träumerin, das war ernst gemeint, ich spreche fliessend Englisch, meine Mutter stammt aus den USA und die ersten 8 Jahre habe ich mit ihr und Dad in den USA gelebt.“
„Gibst Du mir Nachhilfe?“
„Klar, aber das besprechen wir mit deinem Vater.“
Kassandra nahm Gaby in den Arm und verliess mit ihr das Schulgebäude.
„Warum tust Du das Kassy? Warum hilfst Du mir die ganze Zeit?“
„Vielleicht weil ich Dich mag. Vielleicht weil ich weiß wie beschissen es ist mit wundem Hintern auf diesen Holzstühlen sitzen zu müssen. Vielleicht weil mich diese Vorstellung krank macht. Reicht Dir das als Antwort?“
„Und wenn ich nein sage?“
„Dann sage ich das es Dir erstmal als Antwort reichen muss.“, Kassandra´s Stimme bekam einen Tonfall, welcher Gaby schlucken ließ.
„Soll ich gleich mit zu deinem Vater kommen wenn Du ihm die 6 Punkte beichtest?“
„Nein besser nicht, denn er wird so oder so.,,, und ich will nicht das Du das mitbekommst.“
Kassandra strich Gaby sanft über die Wange.
„Ich komme dennoch mit, wir erzählen deinem Vater erst mal was wir beide vorhaben. Und vielleicht wird er sich dann ja anders entscheiden.“
„Ich glaub nicht das er sich anders entscheiden wird. Ich habe den Eindruck er geniessst es. Er ist dann immer so so….gnadenlos.“
Gaby begann zu schlucken, sie hatte Angst und Kassandra merkte das sofort. Sie nahm Gaby einfach in den Arm und hielt sie fest. Mitten in den Fluren der Schulen. Es war ihr egal, das ihr jeder zusehen konnte. Sie wollte das Gaby keine Angst mehr hatte und da war es ihr war es egal was alle Welt um sie herum dachte.
Gaby genoss die Wärme, den Halt den sie gerade spüren durfte und sie seufzte kurz auf. Sehr bald würde sie sich genau nach dem sehnen, sehr bald würde sie nur noch ein heulendes etwas sein welches mit viel Glück sich nur über den Knieen ihres Vaters befand.
Die Schulglocke erklang und beide gingen in die letzte Stunde für heute. Kassandra löste die Umarmung und sagte leise zu Gaby:“ Hey Träumerin, wir müssen in den Unterricht, noch einen Ärger hier kannst Du Dir nicht leisten.“
Mit einem seufzen nahm Gaby ihren Kopf von Kassandra´s Schulter und schaute sie mit grossen grünen Augen an. Sie begriff nicht was gerade vor sich ging. Aber sie begriff das Kassandra ihr gut tat. Und sie wollte sich immer so gut fühlen wie jetzt gerade.
„Ja, hast ja Recht.“
Kassandra brachte Gaby direkt in ihre Klasse, und ging dann zu ihrem Unterricht. Sie folgte dem Englischunterricht kaum, dazu waren ihre Gedanken zu sehr bei Gaby. Kassandra hatte den Leistungskurs Englisch belegt wie eigentlich immer. Als native speaker war es fast schon unfair auf diese Art das Abitur zu machen, aber sie wollte unbedingt Lehrerin werden und zwar mit Englisch als Hauptfach. Also warum nicht gleich hier damit anfangen.

Am Ende des Vormittages gingen Gaby und Kassandra den Weg zu Gaby´s Elternhaus zusammen. Gaby war bedrückt und redete nicht viel. Eigentlich redete sie gar nicht. Sie war nevös sie. Sie hoffte wirklich das ihr Engagement sie vor dem Zorn ihres Vaters beschützen würde. Doch irgendwann war das Unvermeidliche denn doch da. Sie standen vor der weißen Jugendstilvilla ihrer Eltern. Gaby griff instinktiv nach Kassandra´s Hand und schaute ihr ängstlich in die Augen.
„Wir schaffen das schon Träumerin. Ich bin da für Dich.“
Mit diesen Worten drückte sie Gaby´s Hand ganz fest und hielt sie fest.  Gaby gingt zur Haustür, löste den Griff von Kassandra´s Hand und schloß auf.
„Hallo Papa, ich habe Besuch mitgebracht.“, rief Gaby bereits im Flur, sie hatte einfach Angst das ihr Vater gleich im Flur ausrasten würde, und so würde er zumindest nach aussen ruhig bleiben.
Kassandra und Gaby standen im Flur der Jugendstilvilla. Vom Flur ging direkt die riesige Holztreppe ab und aus einer Tür zu ihrer Rechten kam Herr Ralf Moser. Über der nussbraunen Holztür stand Kanzlei. Kassandra schluckte  und dachte, „Das kann ja heiter werden.“
Ralf Moser trug einen weissen Anzug mit einem weissem Hemd und einer weissen Weste. Seine Lederschuhe waren ebenfalls weiß. Seine dunkelblonden Haare und sein Schnauzbart wirkten beinahe altmodisch. Aber jeder konnte auf den ersten Blick sehen der Mann war ein konservativer Anwalt vom alten Schlag. Er ging direkt auf Kassandra zu musterte sie mit seinen Grünblauen Augen und meinte dann zu ihr.
„Hallo, ich bin Gaby´s Vater.“, dabei musterte er Kassandra und ihre Reaktionen sehr genau. Kassandra durchschaute diese Art der Machtspiele sehr genau und sie liessen sie kalt. Im Gegenteil sie streckte ihm ihre Hand entgegen und meinte dann mit ebenfalls fester Stimme.
„Ich bin Kassandra Heinze, eine Freundin von Gaby.“
„Hallo Kassandra, schön mal eine Freundin von Gaby kennen zu lernen.“
„Gaby wie war deine Englischklausur? Habt ihr die heute schon wieder bekommen?“
Ralf Moser musterte seine Tochter genau bei seiner Frage und Kassandra war sofort klar, hier war kein Spiel auf Zeit drin, wenn sie Gaby helfen wollte dann musste sie es jetzt sofort machen. Sie räusperte sich kurz und meinte dann zu Herrn Moser.
„Mr. Moser may I have a talk with you?“
Ralf Moser sah Kassandra verwirrt an, aber nur für eine Schrecksekunde. Er konnte sich nicht vorstellen was das hier werden sollte.
„Yes, of course. We go in my office!“
Mit diesen Worten führte er Kassandra in sein mit schweren, dunklen Holzmöbel dekoriertes Zimmer und setzte sich in seinen schweren Ledersessel. Kassandra nahm ihm gegenüber Platz. Gaby war den beiden mit etwas Erstaunen gefolgt und wollte sich gerade neben Kassandra in den zweiten Stuhl setzen, als Kassandra sie mit ihren blauen Augen ansah und mit fester Stimme sprach.
„Gaby please wait outside, I have to talk with your Dad. ALONE!“
Kassandra betonte das Wort alone so eindeutig das sogar Ralf Moser die unmissverständliche Anweisung mitbekam. Gaby wollte gerade den Mund zu einem Widerspruch aufmachen als Herr Moser ihr zuvor kam.
„Gaby tu bitte was die junge Dame zu Dir gesagt hat!“, Ralf Mosers Stimme war überdeutlich und sehr scharf, Kassandra und Gaby merkten sofort das es besser war nun nicht gegen an zu gehen.
„Jawohl, Vater!“
Mit diesen Worten begab sich Gaby dann auf ihr Zimmer im zweiten Stock. Ihr war unwohl, was würden Kassandra  und ihr Vater da aushecken, sie war nervös.
Nach einer gefühlten Ewigkeit hörte sie wie ihr Vater und Kassandra die Stufen in ihr Zimmer hochkamen. Ohne zu Klopfen betrat Ralf Moser Gaby´s Zimmer. Kassandra folgte ihm und runzelte die Stirn, als sie sah wie wenig er Gaby´s Privatsphäre schätzte.
Ralf Moser stellte sich in den Raum und sah zu Gaby rüber welche auf ihrem Bett saß. Die Beine angewinkelt und die Arme um die Beine gezogen. Sie schaute nur kurz auf als sie sah wie die beiden den Raum betraten. Doch es war eine merkwürdige Stimmung.
„Gaby Moser, ich hatte eben ein sehr interessantes Gespräch mit Kassandra. Würdest Du mir bitte verraten wie dein Notenschnitt in Englisch zur Zeit ist?“
„Vater ich stehe gerade auf 5 Punkte, die erste Klausur hab ich vergeigt. Und die jetzt waren 6 Punkte.“
Ralf Moser musste lächeln, immerhin seine Tochter war ehrlich. Dennoch ja, ihre Noten waren miserabel und er würde das in Ruhe mit ihr ausdiskutieren, sobald der Besuch weg war.
„Dein Glück ist das Kassandra mir angeboten hat, Dir Englisch und auch den notwendigen Fleiß bei zubringen. Von jetzt an wirst Du von Kassandra Nachhilfe erhalten, 2 mal die Woche und Du wirst zu dein Trainingseinheiten von ihrem Vater gehen. Vielleicht kann man Dir auf diese Art und Weise den Wert von Fleiß beibringen! Kassandra´s Vater betreibt eine Schule für asiatische Kampfkünste. Dieser Fleiß der da gebraucht wird, wird Dich vielleicht auch mal weiter bringen, ich will das Du es lernst.“
„Jawohl Vater!“
„Ich lass Euch beide mal alleine, dann könnt ihr reden. Aber um 16:30 Uhr will ich Dich in meinem Büro sehen, Gaby!“
Ralf Moser sprach die Worte mit einem Tonfall aus der keine Widerworte duldete und Gaby hörte nur wie Kassandra sprach.
„Herr Moser sie wird pünktlich sein. Versprochen!“
Ralf Moser verließ das Zimmer von Gaby und ging zurück in sein Büro. Er war zufrieden, seine Tochter würde den Fleiß der ihr fehlte vielleicht auf Uhr einem anderen Wege lernen.
Er griff zum Telefon und wählte eine Nummer. Am anderen Ende  meldete sich eine Männerstimme.
„Mukashi Dojo. Heinze hier!“
„Hallo Peter ich bin es Ralf. Ich muss mit Dir reden. Können wir uns morgen früh treffen?“
„Klar Ralf, wann denn?“
„10:30 Uhr. Soll ich zu Dir in die Kanzlei kommen?“
„Nein, ich komme zu Dir in die Sportschule.“
Währendessen ging Kassandra zu Gaby aus Bett, berührte sanft ihre Schulter und schaute sie an.
„Ich habe ihm versprochen, das sich deine Englischnoten im nächsten Semester deutlich verbessern werden. Er wird es Dir nicht leicht machen. Aber er lässt mir freie Hand.“
„Aber was soll das mit diesen Kampfkünsten? Was soll der Blödsinn? Ich bin so unsportlich wie nur irgendwas. Schau mich an.“
In Gaby´s Augen war Verzweiflung zu sehen, Kassandra strich ihr sanft über die Wange und nahm sie dann in die Arme. Während Kassandra ihr sanft über das Haar strich, schlief Gaby  in Kassandra´s Armen ein.
„Kleine Träumerin Du musst zu deinem Vater, er will mit Dir reden. Und ich muss ins Dojo. Meinem Vater berichten.“
„Ich will nicht. Bitte bleib noch bei mir.“
„Gaby DU gehst sofort  zu ihm runter. Ich bringe Dich nach unten. Aber Du wirst gehen. Er wird Dir schon nicht den Kopf abreissen.“
„Nein, das nicht.“
Gaby seufzte. Aber sie stand auf  schaute zu Kassandra, welche bereits neben ihr stand.
„Danke das Du mir hilfst.“
„Dafür nicht. Komm wir müssen runter, sonst kommst Du zu spät.“
Beide gingen die Treppe nach unten und Gaby hatte ein flaues Gefühl im Magen als sie bei ihrem Vater an die Tür klopfte.  Kassandra lächelte ihr zu und schaute ihr aufmunternd in die Augen.  Dann ging sie Richtung Haustür und verliess die Jugendstilvilla Richtung Dojo ihres Vaters.

Am nächsten Tag erwartete Kassandra Gaby vor ihrer Klasse. Gaby wollte direkt in ihre Klasse gehen. Aber Kassandra hielt sie einen Moment fest.
„Gaby alles in Ordnung?“
„Warum sollte etwas nicht in Ordnung sein, ich habe Nachhilfe in Englisch, soll mich körperlich fit halten und Fleiß erlernen. Ach ja, ich vergass, dank Dir kann ich heute wenigstens einigermaßen sitzen, auch wenn ich lieber stehen würde.“
Vorsichtig strich Kassandra Gaby eine Haarsträhne aus dem Gesicht und meinte dann nur.
„Tut mir leid, Träumerin! Wir werden heute aber mit deinem Unterricht beginnen, nach der Schule gehen wir zu Dir und ich mache mit Dir deine Englischhausaufgaben. Und danach gehen wir zu deiner ersten Unterrichtseinheit in Jiu-Jitsu.“
„Gesundheit.“
Gaby konnte sich den Scherz nicht verkneifen, es war einfach zu verlockend.  Kassandra´s Wangenmuskeln verkrampften sich.
„Jiu-Jitsu ist etwas über das man keine Witze macht. Diese Kampfkunst ist eine der ältesten Asiens und eine der effektivsten. Das wirst Du heute noch lernen. Dann klingelte es zum Unterricht und Kassandra ging direkt in ihre Klasse. Auch Gaby ging in ihre Klasse aber sie merkte wie sie dem Unterricht kaum folgen konnte. Sie dachte an Kassandra´s Reaktion. Es tat ihr leid, daß sie sie anscheinend mit ihrem Witz verletzt hatte. Sie beschloß sich nachher bei ihr zu entschuldigen. Am Ende der Unterrichtsstunde ging Gaby direkt zu Kassandra, sie wartete nicht bis Kassandra zu ihr kam. Sie wollte sich entschuldigen.
„Kassandra, es tut mir leid. Mein Witz war falsch, ich wollte Dir nicht weh tun.“
Der restliche Vormittag verlief ereignislos. Nach der letzten Unterrichtsstunde gingen Kassandra und Gaby zu Gaby nach Hause. Kassandra brachte ihr da Englisch bei und Gaby hatte das Gefühl es endlich mal zu verstehen. Und es machte ihr Spass von Kassandra zu lernen. Gegen Nachmittag wurde Gaby dann etwas müde und gähnte. Kassandra sah dieses sofort und meinte zu Gaby:
„Leg Dich doch etwas hin wir haben um 17:00 Uhr deine erste Unterrichtseinheit. Das wird noch anstrengend genug.“
„Leg Dich doch etwas zu mir, dein Tag war genau so anstrengend wie meiner.“
Gaby deutete auf den Platz neben sich im Bett und Kassandra legte sich wirklich ohne zu überlegen zu ihr. Kassandra stellte noch den Wecker in ihrem Handy und die beiden schliefen bis Kassandra`s Wecker erklang.
„Hey Träumerin, wir müssen los. Das Training beginnt pünktlich und ich möchte nicht das wir zu spät kommen.“
„Hmmm, hab keine Lust, geh doch alleine.“
„Nein Gaby, DU wirst mit zum Training kommen.“
„Ich hab keine Lust.“
„Gaby dein Vater hat gesagt Du sollst mit zum Training also tust es auch, oder willst Du wieder mit ihm reden?“
Sofort war Gaby hellwach und sprang aus dem Bett. Kassandra musste grinsen. Anscheinend hatte Gaby kein Interesse an einer weiteren Unterredung.
Die beiden verliessen Gaby´s Elternhaus und Gaby staunte nicht schlecht als Kassandra sie in den Stadtteil führte welcher als einer der Ärmsten galt. Sie standen dann vor einem Mehrfamilienhaus aus Backsteinen. Das Eingangstor war mit in gelb gestrichen und über dem Eingangstor hing ein Wappen mit einem roten Shintoschrein, dem Tori. Kassandra öffnete die Tür trat ein und  machte eine Verbeugung in das Innere. Drinnen zog sie sofort die Schuhe aus und griff nach ein paar Sandalen welche da standen, diese zog sie sofort an. Gaby folgte ihr allerdings ohne Sandalen anzuziehen, sie lief auf Strümpfen hinter Kassandra hinter her.

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