ich habe beschlossen die Geschichte Gaby wartet im Park um zu schreiben. Inhaltlich wird sich nichts ändern. Sehr wohl aber von der Art der Präsentation, der Hintergründe etc. Ich werde zum Beispiel auf Rückblenden verzichten. Dafür habe ich dann aber auch einen kompletten neuen Anfang.
Viel Spass beim Lesen!
Gaby
wartet im Park
Kapitel 1
Es
war ein neues Schuljahr am Friedrich-Ebert-Gymnasium und Kassandra Heinze
betrat das rote Backsteingebäude mit mulmigem Gefühl. Hier würde sie ihr Abitur
nachholen. Hier würde sie ihre letzte Chance haben, um vielleicht doch noch mal
eine Chance auf ihren Traumberuf Lehrerin zu bekommen.
„Reiss
Dich zusammen Kassandra, noch ein Verweiß von einer Schule und dein Abitur ist
Geschichte. Und damit auch eine Zukunft fernab von dem Ganzen hier.“
Sie
ging direkt ins Sekretariat der Schule und stellte sich bei der Sekretärin eine
ältere Frau mit grauen Haaren und einer Hornbrille vor.
„Guten
Tag, mein Name ist…..“
„Kassandra
Heinze, ich weiß. Du bist der einzige Neuzugang dieses Jahr. Aber eines sage
ich Dir. Solche Vorfälle wie an deiner alten Schule dulden wir hier nicht.“
Die
Frau mit Hornbrille, altmodischem Faltenrock und weisser Bluse, schaute sie
dabei mit strengem Blick über ihre
Brille an.
„Nein,
das ist mir schon klar, das hat ja die andere Schule auch nicht. Und ich werde
mich bessern, versprochen.“
„Gut
deinen Tutor kannst Du Dir noch wählen. Hier ist der Plan für die nächsten 2
Wochen. Ab dann beginnt das Kursystem.“
Kassandra
verabschiedete sich und ging durch die Flure hinaus auf den Schulhof. Dann
wurde sie Zeugin wie eine Schülerin schikaniert wurde. Kassandra beobachtete
das an diesem Tag nur. Aber sie nahm sich vor das blonde Mädchen mit den runden
Brillengläsern im Auge zu behalten. Als ist dann zum Unterricht klingelte ging
sie in ihren Klassenraum und sah, wie das blonde Mädchen 2 Klassenräume neben
ihr im Raum verschwand. Kassandra lächelte. Damit würde sie sie auf jeden Fall
wieder finden. Der Rest des Schultages verlief weitgehend belanglos. Kassandra
lernte die neuen Lehrer kennen und ihre neuen Klassenkameraden. Aber sie merkte
auch schnell wie viel getuschelt wurde. Sie merkte, das anscheinend jeder hier
wusste weswegen sie angeblich hier war. Und mit einer entsprechenden Distanz wurde sie behandelt.
Aber was soll es. Ich mach mein Abi und bin dann weg. Das war alles was sie
dazu dachte. Sie machte sich keine Gedanken über die Menschen die ihr eh nicht
wichtig waren. Ganz anders aber war es wenn sie an das Mädchen dachte, welches
schikanierte worden war. Irgendwie tat es ihr leid. Und sie beschloss mal zu
sehen wie es dem Mädchen in Zukunft ging. Sie war neugierig geworden. Am
nächsten Tag ging sie wie es der Lehrplan forderte zur ersten Stunde zum Gymnasium.
Vor den Mauern des roten Backsteinbaus, dachte sie sie sähe nicht richtig.
„Iiiihh
seht mal die Bücherratte da. Bist wohl was Besseres.“ Schon flogen die Bücher des
blonden Mädchens von gestern neben ihr in den Dreck. „Na Vierauge, kannst
selbst mit der Brille nicht wirklich gut sehen? Oder bist du einfach nur zu
tollpatschig zum gehen?“
Britta Jansen und ihre Clique waren die
Königinnen des Schulhofes, das hatte Kassandra gestern schon rausgefunden, und
sie hatte auch gemerkt das die kleine Blonde bei Ihnen in der Klasse war.
„Lasst
sie endlich in Ruhe!“ Vor der Clique baute sich in engen Jeans und weit
ausgeschnittenem T-Shirt sie sich auf. Sie wusste das man munkelte, sie wäre vom
alten Gymnasium geflogen, weil sie in einer Rauferei einem Jungen die Nase
gebrochen hatte. Aber jeder wusste, so schnell handelt man sich keinen
Schulverweis ein und so ließen sich auch Britta und ihre Clique einschüchtern.
„Ja,
schon gut, wusste ja nicht, dass sie dein neues Opfer ist.“
„Ja,
ist sie und vergesst das nicht.“ Ihre kastanienbraunen Haare wehen im Wind und
ihre stahlblauen Augen funkeln, als sie auf die Clique zuging. Sie reicht Gaby
die Hand und half ihr beim Bücher einsammeln.
„Alles
ok bei dir?“
„Ja,
danke. Hab mich schon irgendwie daran gewöhnt.“
„Gewöhnt?
Woran? Dass andere über dich bestimmen?“
„Nein,
dass diese Hühner meinen, sie wären die Königinnen hier am Gymnasium?“
Zufällig
berühren sich Hände, zufällig schauen sich zwei in die Augen. Schnell wird der
Blick wieder gemieden.
„Wenn
die dich nicht in Ruhe lassen, komm einfach zu mir.“
„Hm,
klar und was bekommst du dafür von mir?“
„Alles
was du willst, Träumerin.“
„Ich
heiße übrigens Kassandra! Freunde dürfen mich Kassy nennen.“
Kassandra
hielt dem blonden Mädchen ihre Hand hin und lächelte es an.
„Danke,
ich bin Gaby, Gaby Moser aus der 11 b.“
Kassandra
brachte Gaby bis in ihre Klasse und ging dann weiter in ihre. Sie sagte kein
Wort, wie denn auch? Irgendwie wusste sie nicht was sie sagen sollte. Aber sie
holte Gaby jede Pause ab und brachte sie wieder in die Klasse. Auch dieses Mal
stand Kassandra vor der Klasse als Gaby aus der Klasse kam, Gaby war am
schimpfen und am fluchen. Kassandra´s Miene verfinsterte sich dabei zusehenst.
„Mist,
verdammter Mist. Das ist zum kotzen.“
„Na,
na Träumerin, was ist denn los?“
„Nichts
ausser das ich wegen meinen sechs Punkten heute abend, eine tierische Abreibung
von meinem alten Herrn bekommen werde: Ich hab einfach kein Talent für
englische Sprache.
„May I help you little
dreamer?“
“Wie
bitte. Willst Du mich verarschen?”, Gaby war wirklich stinkig.
„Weißt
Du ich hab keinen Bock auf solche Witze erst recht nicht, weil ich heute Abend
noch genug heulen werde. Denn mein Alter Herr findet das nicht so lustig.“
„Du
meinst…..!“
„Ja.
Ich werde die nächsten Tage froh sein wenn die Stunde um ist und ich stehen
kann.!“
„Träumerin,
das war ernst gemeint, ich spreche fliessend Englisch, meine Mutter stammt aus
den USA und die ersten 8 Jahre habe ich mit ihr und Dad in den USA gelebt.“
„Gibst
Du mir Nachhilfe?“
„Klar,
aber das besprechen wir mit deinem Vater.“
Kassandra
nahm Gaby in den Arm und verliess mit ihr das Schulgebäude.
„Warum
tust Du das Kassy? Warum hilfst Du mir die ganze Zeit?“
„Vielleicht
weil ich Dich mag. Vielleicht weil ich weiß wie beschissen es ist mit wundem
Hintern auf diesen Holzstühlen sitzen zu müssen. Vielleicht weil mich diese
Vorstellung krank macht. Reicht Dir das als Antwort?“
„Und
wenn ich nein sage?“
„Dann
sage ich das es Dir erstmal als Antwort reichen muss.“, Kassandra´s Stimme
bekam einen Tonfall, welcher Gaby schlucken ließ.
„Soll
ich gleich mit zu deinem Vater kommen wenn Du ihm die 6 Punkte beichtest?“
„Nein
besser nicht, denn er wird so oder so.,,, und ich will nicht das Du das
mitbekommst.“
Kassandra
strich Gaby sanft über die Wange.
„Ich
komme dennoch mit, wir erzählen deinem Vater erst mal was wir beide vorhaben.
Und vielleicht wird er sich dann ja anders entscheiden.“
„Ich
glaub nicht das er sich anders entscheiden wird. Ich habe den Eindruck er
geniessst es. Er ist dann immer so so….gnadenlos.“
Gaby
begann zu schlucken, sie hatte Angst und Kassandra merkte das sofort. Sie nahm
Gaby einfach in den Arm und hielt sie fest. Mitten in den Fluren der Schulen.
Es war ihr egal, das ihr jeder zusehen konnte. Sie wollte das Gaby keine Angst
mehr hatte und da war es ihr war es egal was alle Welt um sie herum dachte.
Gaby
genoss die Wärme, den Halt den sie gerade spüren durfte und sie seufzte kurz
auf. Sehr bald würde sie sich genau nach dem sehnen, sehr bald würde sie nur
noch ein heulendes etwas sein welches mit viel Glück sich nur über den Knieen
ihres Vaters befand.
Die
Schulglocke erklang und beide gingen in die letzte Stunde für heute. Kassandra
löste die Umarmung und sagte leise zu Gaby:“ Hey Träumerin, wir müssen in den
Unterricht, noch einen Ärger hier kannst Du Dir nicht leisten.“
Mit
einem seufzen nahm Gaby ihren Kopf von Kassandra´s Schulter und schaute sie mit
grossen grünen Augen an. Sie begriff nicht was gerade vor sich ging. Aber sie
begriff das Kassandra ihr gut tat. Und sie wollte sich immer so gut fühlen wie
jetzt gerade.
„Ja,
hast ja Recht.“
Kassandra
brachte Gaby direkt in ihre Klasse, und ging dann zu ihrem Unterricht. Sie
folgte dem Englischunterricht kaum, dazu waren ihre Gedanken zu sehr bei Gaby.
Kassandra hatte den Leistungskurs Englisch belegt wie eigentlich immer. Als
native speaker war es fast schon unfair auf diese Art das Abitur zu machen,
aber sie wollte unbedingt Lehrerin werden und zwar mit Englisch als Hauptfach.
Also warum nicht gleich hier damit anfangen.
Am
Ende des Vormittages gingen Gaby und Kassandra den Weg zu Gaby´s Elternhaus
zusammen. Gaby war bedrückt und redete nicht viel. Eigentlich redete sie gar
nicht. Sie war nevös sie. Sie hoffte wirklich das ihr Engagement sie vor dem
Zorn ihres Vaters beschützen würde. Doch irgendwann war das Unvermeidliche denn
doch da. Sie standen vor der weißen Jugendstilvilla ihrer Eltern. Gaby griff
instinktiv nach Kassandra´s Hand und schaute ihr ängstlich in die Augen.
„Wir
schaffen das schon Träumerin. Ich bin da für Dich.“
Mit
diesen Worten drückte sie Gaby´s Hand ganz fest und hielt sie fest. Gaby gingt zur Haustür, löste den Griff von
Kassandra´s Hand und schloß auf.
„Hallo
Papa, ich habe Besuch mitgebracht.“, rief Gaby bereits im Flur, sie hatte
einfach Angst das ihr Vater gleich im Flur ausrasten würde, und so würde er
zumindest nach aussen ruhig bleiben.
Kassandra
und Gaby standen im Flur der Jugendstilvilla. Vom Flur ging direkt die riesige
Holztreppe ab und aus einer Tür zu ihrer Rechten kam Herr Ralf Moser. Über der
nussbraunen Holztür stand Kanzlei. Kassandra schluckte und dachte, „Das kann ja heiter werden.“
Ralf
Moser trug einen weissen Anzug mit einem weissem Hemd und einer weissen Weste.
Seine Lederschuhe waren ebenfalls weiß. Seine dunkelblonden Haare und sein Schnauzbart
wirkten beinahe altmodisch. Aber jeder konnte auf den ersten Blick sehen der
Mann war ein konservativer Anwalt vom alten Schlag. Er ging direkt auf
Kassandra zu musterte sie mit seinen Grünblauen Augen und meinte dann zu ihr.
„Hallo,
ich bin Gaby´s Vater.“, dabei musterte er Kassandra und ihre Reaktionen sehr
genau. Kassandra durchschaute diese Art der Machtspiele sehr genau und sie
liessen sie kalt. Im Gegenteil sie streckte ihm ihre Hand entgegen und meinte
dann mit ebenfalls fester Stimme.
„Ich
bin Kassandra Heinze, eine Freundin von Gaby.“
„Hallo
Kassandra, schön mal eine Freundin von Gaby kennen zu lernen.“
„Gaby
wie war deine Englischklausur? Habt ihr die heute schon wieder bekommen?“
Ralf
Moser musterte seine Tochter genau bei seiner Frage und Kassandra war sofort
klar, hier war kein Spiel auf Zeit drin, wenn sie Gaby helfen wollte dann
musste sie es jetzt sofort machen. Sie räusperte sich kurz und meinte dann zu
Herrn Moser.
„Mr. Moser may I have a talk
with you?“
Ralf
Moser sah Kassandra verwirrt an, aber nur für eine Schrecksekunde. Er konnte
sich nicht vorstellen was das hier werden sollte.
„Yes, of course. We go in my
office!“
Mit
diesen Worten führte er Kassandra in sein mit schweren, dunklen Holzmöbel
dekoriertes Zimmer und setzte sich in seinen schweren Ledersessel. Kassandra
nahm ihm gegenüber Platz. Gaby war den beiden mit etwas Erstaunen gefolgt und
wollte sich gerade neben Kassandra in den zweiten Stuhl setzen, als Kassandra
sie mit ihren blauen Augen ansah und mit fester Stimme sprach.
„Gaby please wait outside, I
have to talk with your Dad. ALONE!“
Kassandra
betonte das Wort alone so eindeutig das sogar Ralf Moser die
unmissverständliche Anweisung mitbekam. Gaby wollte gerade den Mund zu einem
Widerspruch aufmachen als Herr Moser ihr zuvor kam.
„Gaby
tu bitte was die junge Dame zu Dir gesagt hat!“, Ralf Mosers Stimme war
überdeutlich und sehr scharf, Kassandra und Gaby merkten sofort das es besser
war nun nicht gegen an zu gehen.
„Jawohl,
Vater!“
Mit
diesen Worten begab sich Gaby dann auf ihr Zimmer im zweiten Stock. Ihr war
unwohl, was würden Kassandra und ihr
Vater da aushecken, sie war nervös.
Nach
einer gefühlten Ewigkeit hörte sie wie ihr Vater und Kassandra die Stufen in
ihr Zimmer hochkamen. Ohne zu Klopfen betrat Ralf Moser Gaby´s Zimmer.
Kassandra folgte ihm und runzelte die Stirn, als sie sah wie wenig er Gaby´s
Privatsphäre schätzte.
Ralf
Moser stellte sich in den Raum und sah zu Gaby rüber welche auf ihrem Bett saß.
Die Beine angewinkelt und die Arme um die Beine gezogen. Sie schaute nur kurz
auf als sie sah wie die beiden den Raum betraten. Doch es war eine merkwürdige
Stimmung.
„Gaby
Moser, ich hatte eben ein sehr interessantes Gespräch mit Kassandra. Würdest Du
mir bitte verraten wie dein Notenschnitt in Englisch zur Zeit ist?“
„Vater
ich stehe gerade auf 5 Punkte, die erste Klausur hab ich vergeigt. Und die
jetzt waren 6 Punkte.“
Ralf
Moser musste lächeln, immerhin seine Tochter war ehrlich. Dennoch ja, ihre
Noten waren miserabel und er würde das in Ruhe mit ihr ausdiskutieren, sobald
der Besuch weg war.
„Dein
Glück ist das Kassandra mir angeboten hat, Dir Englisch und auch den
notwendigen Fleiß bei zubringen. Von jetzt an wirst Du von Kassandra Nachhilfe
erhalten, 2 mal die Woche und Du wirst zu dein Trainingseinheiten von ihrem
Vater gehen. Vielleicht kann man Dir auf diese Art und Weise den Wert von Fleiß
beibringen! Kassandra´s Vater betreibt eine Schule für asiatische Kampfkünste.
Dieser Fleiß der da gebraucht wird, wird Dich vielleicht auch mal weiter
bringen, ich will das Du es lernst.“
„Jawohl
Vater!“
„Ich
lass Euch beide mal alleine, dann könnt ihr reden. Aber um 16:30 Uhr will ich
Dich in meinem Büro sehen, Gaby!“
Ralf
Moser sprach die Worte mit einem Tonfall aus der keine Widerworte duldete und
Gaby hörte nur wie Kassandra sprach.
„Herr
Moser sie wird pünktlich sein. Versprochen!“
Ralf
Moser verließ das Zimmer von Gaby und ging zurück in sein Büro. Er war
zufrieden, seine Tochter würde den Fleiß der ihr fehlte vielleicht auf Uhr
einem anderen Wege lernen.
Er
griff zum Telefon und wählte eine Nummer. Am anderen Ende meldete sich eine Männerstimme.
„Mukashi
Dojo. Heinze hier!“
„Hallo
Peter ich bin es Ralf. Ich muss mit Dir reden. Können wir uns morgen früh
treffen?“
„Klar
Ralf, wann denn?“
„10:30
Uhr. Soll ich zu Dir in die Kanzlei kommen?“
„Nein,
ich komme zu Dir in die Sportschule.“
Währendessen
ging Kassandra zu Gaby aus Bett, berührte sanft ihre Schulter und schaute sie
an.
„Ich
habe ihm versprochen, das sich deine Englischnoten im nächsten Semester
deutlich verbessern werden. Er wird es Dir nicht leicht machen. Aber er lässt
mir freie Hand.“
„Aber
was soll das mit diesen Kampfkünsten? Was soll der Blödsinn? Ich bin so
unsportlich wie nur irgendwas. Schau mich an.“
In
Gaby´s Augen war Verzweiflung zu sehen, Kassandra strich ihr sanft über die
Wange und nahm sie dann in die Arme. Während Kassandra ihr sanft über das Haar
strich, schlief Gaby in Kassandra´s
Armen ein.
„Kleine
Träumerin Du musst zu deinem Vater, er will mit Dir reden. Und ich muss ins
Dojo. Meinem Vater berichten.“
„Ich
will nicht. Bitte bleib noch bei mir.“
„Gaby
DU gehst sofort zu ihm runter. Ich
bringe Dich nach unten. Aber Du wirst gehen. Er wird Dir schon nicht den Kopf
abreissen.“
„Nein,
das nicht.“
Gaby
seufzte. Aber sie stand auf schaute zu
Kassandra, welche bereits neben ihr stand.
„Danke
das Du mir hilfst.“
„Dafür
nicht. Komm wir müssen runter, sonst kommst Du zu spät.“
Beide
gingen die Treppe nach unten und Gaby hatte ein flaues Gefühl im Magen als sie
bei ihrem Vater an die Tür klopfte.
Kassandra lächelte ihr zu und schaute ihr aufmunternd in die Augen. Dann ging sie Richtung Haustür und verliess
die Jugendstilvilla Richtung Dojo ihres Vaters.
Am
nächsten Tag erwartete Kassandra Gaby vor ihrer Klasse. Gaby wollte direkt in
ihre Klasse gehen. Aber Kassandra hielt sie einen Moment fest.
„Gaby
alles in Ordnung?“
„Warum
sollte etwas nicht in Ordnung sein, ich habe Nachhilfe in Englisch, soll mich
körperlich fit halten und Fleiß erlernen. Ach ja, ich vergass, dank Dir kann
ich heute wenigstens einigermaßen sitzen, auch wenn ich lieber stehen würde.“
Vorsichtig
strich Kassandra Gaby eine Haarsträhne aus dem Gesicht und meinte dann nur.
„Tut
mir leid, Träumerin! Wir werden heute aber mit deinem Unterricht beginnen, nach
der Schule gehen wir zu Dir und ich mache mit Dir deine Englischhausaufgaben.
Und danach gehen wir zu deiner ersten Unterrichtseinheit in Jiu-Jitsu.“
„Gesundheit.“
Gaby
konnte sich den Scherz nicht verkneifen, es war einfach zu verlockend. Kassandra´s Wangenmuskeln verkrampften sich.
„Jiu-Jitsu
ist etwas über das man keine Witze macht. Diese Kampfkunst ist eine der
ältesten Asiens und eine der effektivsten. Das wirst Du heute noch lernen. Dann
klingelte es zum Unterricht und Kassandra ging direkt in ihre Klasse. Auch Gaby
ging in ihre Klasse aber sie merkte wie sie dem Unterricht kaum folgen konnte.
Sie dachte an Kassandra´s Reaktion. Es tat ihr leid, daß sie sie anscheinend
mit ihrem Witz verletzt hatte. Sie beschloß sich nachher bei ihr zu
entschuldigen. Am Ende der Unterrichtsstunde ging Gaby direkt zu Kassandra, sie
wartete nicht bis Kassandra zu ihr kam. Sie wollte sich entschuldigen.
„Kassandra,
es tut mir leid. Mein Witz war falsch, ich wollte Dir nicht weh tun.“
Der
restliche Vormittag verlief ereignislos. Nach der letzten Unterrichtsstunde
gingen Kassandra und Gaby zu Gaby nach Hause. Kassandra brachte ihr da Englisch
bei und Gaby hatte das Gefühl es endlich mal zu verstehen. Und es machte ihr
Spass von Kassandra zu lernen. Gegen Nachmittag wurde Gaby dann etwas müde und
gähnte. Kassandra sah dieses sofort und meinte zu Gaby:
„Leg
Dich doch etwas hin wir haben um 17:00 Uhr deine erste Unterrichtseinheit. Das
wird noch anstrengend genug.“
„Leg
Dich doch etwas zu mir, dein Tag war genau so anstrengend wie meiner.“
Gaby
deutete auf den Platz neben sich im Bett und Kassandra legte sich wirklich ohne
zu überlegen zu ihr. Kassandra stellte noch den Wecker in ihrem Handy und die
beiden schliefen bis Kassandra`s Wecker erklang.
„Hey
Träumerin, wir müssen los. Das Training beginnt pünktlich und ich möchte nicht
das wir zu spät kommen.“
„Hmmm,
hab keine Lust, geh doch alleine.“
„Nein
Gaby, DU wirst mit zum Training kommen.“
„Ich
hab keine Lust.“
„Gaby
dein Vater hat gesagt Du sollst mit zum Training also tust es auch, oder willst
Du wieder mit ihm reden?“
Sofort
war Gaby hellwach und sprang aus dem Bett. Kassandra musste grinsen.
Anscheinend hatte Gaby kein Interesse an einer weiteren Unterredung.
Die
beiden verliessen Gaby´s Elternhaus und Gaby staunte nicht schlecht als
Kassandra sie in den Stadtteil führte welcher als einer der Ärmsten galt. Sie
standen dann vor einem Mehrfamilienhaus aus Backsteinen. Das Eingangstor war
mit in gelb gestrichen und über dem Eingangstor hing ein Wappen mit einem roten
Shintoschrein, dem Tori. Kassandra öffnete die Tür trat ein und machte eine Verbeugung in das Innere. Drinnen
zog sie sofort die Schuhe aus und griff nach ein paar Sandalen welche da standen,
diese zog sie sofort an. Gaby folgte ihr allerdings ohne Sandalen anzuziehen,
sie lief auf Strümpfen hinter Kassandra hinter her.
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