Sonntag, 1. Dezember 2013

Gaby wartet im Park ---- Kapitel 11



Valerie schaute nicht schlecht. Da war er wieder der gutaussehende dunkelhaarige junge Mann. Ihr Herz  klopfte höher. Sie mochte Jack und ihn nun hier zu sehen. Das war nach dem Morgen, fast zuviel für sie.  Ihr Herz pochte.
Jack Flanagan ging direkt auf Gaby Moser zu.
„Frau Moser, ich muss sie dringend in ihrem Büro sprechen. ALLEINE!“
„Ok Herr Flanagan, ich denke wir sollten schon mal rüber gehen.“
Zu Valerie gewandt meinte Sie dann:“Bring uns bitte einen Kaffee, machst Du das Valerie?“
Valerie konnte nur nicken, sie hatte Angst. Angst vor den Reaktionen von Jack Flanagan, Angst von der Frau die sie bei sich aufgenommmen, in ihr Herz geschlossen hatte.
Gaby schloss die Tür des Büro´s auf und ging direkt in ihr Büro. Sie führte Jack direkt in die Besprechungsecke neben dem Schreibtisch. Sie setzte sich  auf den Sessel in der Ecke um die Eingangstür im Auge behalten zu können.
Derweil kochte Valerie für alle Beteiligten einen Kaffee und auch für sich selber machte sie einen großen Pott Kaffee. Sie zitterte als sie das Tablett mit dem Kaffee reinbrachte und Gaby fiel dieses zittern sofort auf. Die Tatsache das  die beiden ihr Gespräch unterbrachen als sie reinkam, machte Valerie noch nervöser.
Jack, der Mann der sie damals noch so galant zu einem Kaffee eingeladen hatte. Dieser Mann sass hier nun und sah sie mit finsteren Augen an. Sofort fühlte sie sich wieder unsicher wie sollte sie nur mit ihm umgehen.  Unsicher sah sie zu Gaby rüber, diese merkte sofort das Valerie sich nicht wohl fühlte und ängstlich war. Das sie ja wusste was Jack ihr gleich sagen würde, beschloss sie Valerie nicht weiter leiden zu lassen.
„Valerie setze Dich bitte zu uns Mr. Flanagan möchte uns etwas erzählen, was wir gestern schon besprochen haben wie ich vermute.“
Jack Flanagan sah sie mit großen Augen an. Er reagierte dann aber schnell. Er begriff das sich Valerie gestellt haben musste, aber hatte sich auch alles über die Hintergründe erzählt?
„Dann wissen sie ja sicher auch wer hinter der ganzen Geschichte steht und wer der eigentliche Drahtzieher ist?“
„Sie meinen mein Vater, ja das weiss ich. Valerie ich sagte Du sollst Dich hinsetzen.“
Gaby schaute mit Nachdruck zu Valerie rüber, diese stand immer noch im Raum und war so perpelex das dieser so lieb und freundlich wirkende junge Mann herausgefunden hatte, das sie im Auftrag von Ralf Moser hier spionierte.
Valerie schüttelte nur den Kopf, sie wollte sich nicht hinsetzen, sie wollte weg, sie wollte einfach nur weg. Wie von Sinnen liess sie das Tablett fallen, die Taschen zerschlugen auf dem Fussboden, die Milchkanne lief aus und sie begann zu rennen einfach nur zu rennen. Sie rannte aus der Tür von Gaby´s  Büro, sie rannte aus der Tür der Bezirksdirektion und sie rannte noch weiter bis zur nächsten Ecke der Strasse.  Ohne nachzudenken rannte sie. Sie rannte einfach nur weiter bis sie direkt in 2 eisblaue Augen sah. Eisblaue Augen in einem Gesicht umrahmt von kastanienbraunen, langem Haar.   Die Frau die sie beinahe umgerannt hatte kannte sie nicht, aber sie wirkte auf sie bezaubernd, sie wirkte wunderschön und Valerie war verwirrt. Sie war ängstlich sie wollte nur weiter weg. Einfach nur weg. Dieses Leben hinter sich lassen und in ein anderes flüchten, aber da gab es ja keines. So stammelte sie dann einfach nur :“Entschuldigung ich wollte sie nicht umrennen.“
„Dennoch hast Du es beinahe getan.“ , die Unbekannte lächelte sie an und bei diesem Lächeln dämmerte es ihr. Diese Frau kannte sie. Sie war schon mal bei Gaby gewesen und hatte Unterlagen eingereicht. Nein sie hatte ein Angebot für eine Gewerbehaftpflichtversicherung und eine Inventarsversicherung haben wollen und sie hatte die Daten an Herrn Moser weitergeleitet, die Anfrage nicht bearbeitet. Obwohl sie dafür eingestellt worden war. Ihre Schultern fielen herab. Da hatte sie doch etwas in ihrer Beichte vergessen.
„Shit, Dammend, Gaby wird mir den Kopf abreissen.“
Dieser Fluch löste sich wie selbstverständlich aus Valeries Mund und sofort zog die Unbekannte die linke Augenbraue nach oben.
„Junges Frollein das eben waren gerade 2 der schlimmsten Kraftausdrücke die ich gehört habe, ich hoffe ihre Gaby wird ihnen mal gesagt haben, das ihre Manieren sehr unterirdisch sind.“
„Ja das hat sie in der Tat, …. erst heute Morgen überdeutlich.“
Die Unbekannte musste grinsen, das war also der Grund warum Gaby ihr Abendessen verschoben hatte.
„Was halten Sie denn davon wenn wir beide mal Gaby aufsuchen und ihr erzählen, das sie mich beinahe umgerannt haben, vielleicht bekomm ich dann bei meiner neuen Unfallversicherung einen Schadensrabatt?“
Kaum gesagt hakte sie Valerie unter und ging mit ihr in Richtung der Bezirksdirektion zurück.
„Nein, ich will da nicht hin, ich hab da nichts verloren.“
Valerie begann sich zu wehren als sie begriff in welche Richtung die Reise ging und sie wollte da nicht hin, sie wollte nicht zurück, sie würde Gaby wieder enttäuschen und das würde sie nicht verkraften. Sie hatte einfach zuviel Angst.  Doch der Griff um ihren Arm war wie aus Schraubzwingen und die Unbekannte Frau zog sie zielsicher in die Bezirksdirektion. Sie ging mit Valerie direkt ohne an zu klopfen in Gaby´s Büro und meinte.
„Hallo Liebling ich bring Dir deine Mitarbeiterin zurück. Aber loyal ist was anderes würde ich sagen und Du solltest dringend die Heinze Regel für Kraftausdrücke einführen.“
Dann erst sah sie das am Schreibtisch niemand sass. Wohl aber in der Besprechungsecke und sie staunte nicht schlecht als Sie sah mit wem sich ihre Freundin unterhielt.
„Jack, Jack Flanagan? Was machst Du denn hier?“
Kassandra stürmte auf Jack zu und umarmte ihn herzlich, eine Umarmung die er erwiderte.
„Ich arbeite für Frau Moser als Sicherheitsbeauftragter für IT-Fragen.“
Jack musste grinsen als er Kassandra erkannte. Kassandra Heinze hatte anscheinend den Weg zu ihrer grossen Liebe gefunden und die beiden waren glücklich, aber wie passte Valerie Brandt dazu?
„Hallo Schatz. Danke das Du mir mein Vögelchen zurückbringst, ich werde mich darum kümmern.
Du kennst ja Jack bereits. Woher eigentlich?“
„Wir waren beide bei der Air Force. Jack war der Adjutant von Frank.“
Gaby musste lächeln. Die Welt war klein und anscheinend war das etwas Gutes.
„Danke Kassy, da Du und Jack sich ja kennen würdet ihr mich einen Moment entschuldigen? Ich muss ein dringendes Hühnchen mit Valerie rupfen.“
„Ja, klar Gaby, wir haben bestimmt eine Menge zu bereden, nicht wahr Jack?“
Jack Flanagan konnte nur Nicken, er wusste ja von Angus das Kassandra und Gaby ein Paar waren, aber er wollte die ganze Geschichte von ihr hören und freute sich auf das Gespräch mit ihr.
„Also Jack nun erzähl mal!“ 
Demonstrativ setzte sich Kassandra auf Gaby´s Platz welche aufgestanden war und mit Valerie im großen Besprechungszimmer verschwunden war.
„Valerie was ist los?“
Gaby setzte sich auf den großen Besprechungstisch, ein Bein auf dem Fussboden und das andere ließ sie herunterbaumeln. Sie wollte möglichst entspannt wirken. Aber in Wahrheit war sie extrem in Sorge, sie  wusste das Valerie eine riesige Angst hatte und wollte wissen was los war.
„Ich… warum fragst Du. Ich meine Du wirst mir doch eh gleich in den Rücken fallen. Vor den beiden.“
Valerie wurde trotzig, Gaby begriff aber das dieser Trotz tiefer lag, er war eine Unsicherheit. Trotz allem was passiert war, war sich Valerie nicht sicher das Gaby zu ihr stehen würde. Egal was passiert.
„Nein Valerie ich werde Dir nicht in den Rücken fallen. Ja, ich werde den beiden sagen was Du getan hast. Aber ich werde Dir auf keinen Fall in den  Rücken fallen. Ich stehe zu Dir aber Du musst auch zu dem stehen was Du getan hast. Du hast deine Strafe erhalten und das werde ich den beiden sagen.“ Dann stand Gaby auf und griff nach Valerie´s Händen.
„Ich stehe zu Dir, aber Du musst mir auch vertrauen. Ich erwarte das Du mir vertraust. Denn nur so kann ich Dir helfen, Dir beistehen.“
Valerie standen Tränen in den Augen sie, kämpfte mit sich. Sie schaute ihr in die Augen der Blick in die weichen sanften grünen Augen von Gaby öffneten die Schleusen. Ihr liefen die Tränen herunter und sie begriff wie sehr sie Gaby mit ihrem fehlenden Vertrauen gerade verletzt hatte. Gerade nach all dem was Gaby und sie heute und gestern durch gemacht hatten.
„Tut mir leid.“
Valerie fiel Gaby um den Hals und weinte bitterlich. Sie liess alles raus. Und Gaby hielt sie in den Armen, auch noch als Kassandra und Jack  eintraten. Gaby deutete Kassandra an das die beiden bitte den Raum verlassen sollten. Jack rollte mit den Augen aber als Kassandra ihn rausschob lächelte Gaby beiden dankbar zu. Irgendwann löste dann Valerie die Umarmung und ihr Makeup ist total verschmiert. 
„Darf ich mich restaurieren, bin bestimmt komplett verheult?“
„Wozu Kassandra und Jack waren schon hier, sie wissen das Du geweint hast!“
Valerie schluckt. Sie begriff das sie heute hier eh keine Masken mehr tragen konnte.
„Was soll ich machen?“
„Mit mir  da raus gehen und Dich dem stellen, keiner wird Dich verurteilen, aber sie werden Dir sagen was sie darüber denken. Nicht um Dich zu quälen.
„Ich habe Angst.“
„Ich weiss aber wir 2 schaffen das, wir beide stehen das durch. Zusammen!“
Gaby  nimmt  Valerie´s Hand und geht mit ihr Richtung ihres Büros.
Mit festem Schritt geht sie mit ihr zur Sitzgruppe wo die anderen beiden schon saßen und gespannt warteten. Jack und Kassandra schauten die beiden skeptisch aus. Kassandra schaute zu den beiden, und es traf sie ein kleiner Stich.
Und auch Jack war etwas eifersüchtig, er wäre gerne an Gaby´s Platz gewesen und würde sich zu gerne um sie kümmern.
Aber die beiden traten sicher zu Jack und Kassandra. Gaby stellte sich dann neben Valerie und meinte zu den beiden.
„Ich denke Valerie wird Euch gleich was sagen. Vorab, mir ist der Sachverhalt bekannt und ich habe es auch mit Valerie geklärt. Ich denke nur das es wichtig ist, das ihr Bescheid wisst.“
Dann schaut Gaby zu Valerie rüber, und meint aufmunternd.
„Na los, sage den beiden was Du mir gestern gesagt hast.“
Valerie beginnt zu erzählen und die anderen drei hören zu. Wie Valerie alles erzählt. Alles bis auf eine Tatsache. Die Tatsache das sie die Unterlagen von Kassandra an Gaby´s Vater weitergeleitet hatte. Kassandra hörte sehr genau zu und sagte die ganze Zeit nichts.
Kassandra ging dann aber auf Valerie zu und meinte dann zu ihr.
„Valerie, meinst Du nicht das Du etwas in deiner Beichte etwas sehr wichtiges vergessen hast?“
Ernst sah Kassandra ihr aus ihren blauen Augen ins Gesicht. Kassandra´s Gesicht war zu einer Maske gefroren, sie zeigte keinerlei Reaktionen.  Valerie wurde unsicher, sie wusste diese Reaktion nicht einzuschätzen, sie kannte Kassandra nicht so genau. In Gaby allerdings kam ein Deja vu hoch sie erinnerte sich sofort an früher.

„Also Gaby Moser, ich weiss das Du es warst.  Wegen Dir habe ich heute einen Anpfiff von meinem Vater bekommen. Ich hatte Dir doch gesagt Du sollst die Rüstungskammer aufräumen.“
Gaby begann zu schwitzen in der Rüstungskammer bewahrte Peter Heinze die Wettkampfrüstungen und gefährlichen Waffen auf, die Waffen die scharf waren und deren Benutzung nur im Beisein des Renshi gestattet waren.

„Ja hast Du und ja ich habe es nicht aufgeräumt. Es tut mir leid.“
„Ja, das stimmt Du hast es nicht, aber ist da nicht noch etwas was Du mir zu sagen hast?“
Kassandra´s Stimme wurde leise, ihre blauen Augen wurden etwas enger, aber ansonsten blieb ihr Gesicht eine Maske, selbst Gaby konnte nicht in ihr Lesen.  Kassandra konnte die Kerbe nicht gefunden haben. Das Katana hatte den Altar so weit unten gestreift, viel zu weit unten. Nein unmöglich konnte sie das herausgefunden haben, das war nicht möglich.
„Nein Kassandra, ich habe nichts weiteres zu sagen.“
„Gut Gaby wenn ich etwas herausfinde oder weiss, ist das hier eine Lüge, das weisst Du?“
„Ja, Kassandra.“
Gaby schluckte, eine Lüge würde bedeuten sie würde  definnitiv den Gürtel kassieren.
„Also Gaby noch ein Versuch, hast Du mir etwas zu sagen?“
„Ja, Kassandra……..“

An diese Szene erinnerte sich Gaby in dem Moment, als Kassandra sich so vor Valerie aufbaute und sie wusste sofort, das Kassandra etwas eingefallen war. Etwas sehr  wichtiges. Also wollte sie sich gerade vor Valerie aufbauen, als Kassandra ihr mit einer Handbewegung andeutete das sie sich zurückhalten sollte. Gaby zuckte zusammen, aber sie wollte hier keine weitere Szene haben und sie vertraute ihrer Kassandra, sie vertraute ihr und sie hatte auch keine andere Wahl, denn alleine würde sie das mit Valerie nicht schaffen.
Valerie stand in dessen verzweifelt da sie war kurz davor wieder zu weinen, denn sie ahnte das sich Kassandra erinnerte und sie wusste auch was das bedeuten würde. Sie hatte Gaby angelogen, sie hatte ein Detail verschwiegen. Valerie sank auf die Kniee und begann bitterlich zu weinen, ihre Hände vors Gesicht haltend, weinte sie. Sie hatte Gaby schon wieder enttäuscht.

„Gaby ich hatte, damals die Unterlagen von Kassandra entgegengenommen und habe sie direkt an deinen Vater weitergeleitet. Ich weiss ich habe Du hast mich gefragt, ob da noch etwas ist, aber ich habe es vergessen gehabt, ich habe es verdrängt. Und ich weiss das es ein Fehler war, es tut mir leid.“
Valerie sprach diese Worte unter Tränen und es tat ihr aufrichtig leid, sie wusste sofort, das  es nun ein ernsthaftes Problem geben würde.  Gaby sagte indessen kein Wort, dieses Weglassen war eine Lüge, sie sah es so wie Kassandra auch und das tat ihr gerade weh, es zerbrach fast das Herz. Aber sie hatte keine Wahl sie musste nun hart bleiben. Sie beschloss es auch zu sein, aber auf andere Art und Weise.
„Kassandra ist das wahr?“
Kassandra drehte sich zu Gaby um. Und schaute ihr tief in die Augen, dann sagte sie.
„Ja, ich habe den Antrag bei Valerie unterschrieben nur nie eine Police von Euch erhalten, nur von dem anderen Anbieter.“
„Kassandra können wir 2 heute abend  reden?“
„Klar ich freue mich darauf.“
„Kann ich Valerie mitbringen, und viel wichtiger, kann sie ein paar Tage bei uns bleiben, ich brauche das Gästezimmer zum Hof für sie.“
„Klar doch aber wozu?“
„Das würde ich gerne zu Hause bei Dir besprechen.“
„Kein Thema, noch irgendetwas?“, Kassandra sah die Sorge und die Kraftlosigkeit in Gaby und wollte ihr helfen. Sie machte sich sorgen um Gaby, sie liebte sie und auch wenn sie nicht wusste wie wichtig Valerie für sie war. So wusste sie das Gaby sich um sie sorgte und das reichte ihr aus um sich um Gaby zu sorgen, denn damit würde Valerie ihrem Herzen gefährlich werden können.
„Ja, fahr bitte Valerie nach zu sich selber und sie soll Wäsche für 2 Wochen mitnehmen.“
„Ok.“
Zu Valerie gewandt sagte sie dann mit einem bestimmten aber dennoch weichen Tonfall.
„Komm Kleines, du hast Gaby gehört. Wir holen nun deine Sachen.“
Valerie stand auf und wollte an Gaby vorbei gehen aber sie konnte es nicht ohne leise „Es tut mir leid!“ zu sagen.  Dann verliess sie hinter Kassandra das Büro, immer noch schniefend.

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