Sonntag, 4. August 2013

Gaby wartet im Park - Kapitel 4



Nervös saß Valerie Brandt am nächsten Morgen im Büro. Ihre Chefin, Frau Moser, war schon vor ihr da gewesen, als Valerie reinkam saß sie im strengen Hosenanzug und der weißen Bluse an ihrem Schreibtisch und erledigte irgendwelche Schreibarbeiten. Was genau konnte Valerie nicht sehen. Auch nicht als sie hinging und fragte ob Frau Brandt einen Kaffee wollte.
„Klar bringen sie mir doch bitte noch einen.“
Mit diesen Worten reichte sie Frau Brandt ihre Kaffeetasse. Und Valerie ging schnell zum Automaten und machte ihr einen Kaffee, tat die Milch rein und brachte ihn zurück. Gaby bedankte sich und trank den ersten Schluck, angewidert stellte sie den Kaffee ab.
Jetzt reichte es endgültig, erst die schlampige, extrem langsame Arbeitsweise und nun konnte sie sich nicht mal mehr merken wie die Chefin den Kaffee haben wollte. Gaby war stinkig. Sie ging zum Schreibtisch und nahm das „Direktion- unbesetzt- Schild“ heraus um es in das Seitenteil aus Glas in der Tür zu hängen.
Valerie sah wie Frau Moser mit dem Schild Richtung Eingangstür lief. Sie bekam große Augen. Das klang nicht gut. Gar nicht gut. Der Schritt ihrer Chefin war sehr angespannt und laut. Sie hoffte, dass sie sich bald beruhigen würde, aber als sie dann auf dem Rückweg von Frau Moser nur ein
„MITKOMMEN!“  zurückbellte, wusste sie schon, dass sie sich geirrt hatte. Also ging sie lieber hinter her, zog ihre knallenge Jeans noch glatt und setzte sich auf den Stuhl vor Frau Moser.
„Frau Moser, was ist denn los? Hab ich ….?“
„AH, Frau Brand, gestatten Sie dass ich anfange? Sie können sich gerne später äußern!“,Gaby  war wirklich angepisst, der Kaffee brachte das Fass zum überlaufen.
„Ja sorry, Chefin!“
Valerie schaute betreten zu Boden und schwieg. Die Stimmung von Frau Moser war arg im Keller auch ohne das sie Frau Moser noch weiter reizte.
Gaby begann aufzuzählen: „Also Frau Brandt, wie trinke ich gewöhnlich meinen Kaffee?“
„Mit einem Schuss Whiskey!“, noch ehe Valerie sich auf die Zunge beißen konnte waren ihr die Worte entglitten und Gaby starrte sie entgeistert an. Ihre Augen weiteten sich und Valerie konnte den Zorn in ihren Augen erkennen. Damit war die Grenze eindeutig überschritten und wenn es noch eine Chance gab, dass Valerie glimpflich aus dieser Sache kam, so war genau diese Chance gerade vertan. Valeries viel zu große Klappe brach ihr gerade das Genick und das würde ihrem Auftraggeber ganz und gar nicht gefallen.

„Frau Brand würden Sie das bitte noch einmal wiederholen?“, Gaby zischte diese Worte mehr als dass sie sie sprechen konnte. Das eben war ja wohl die größte Frechheit die sich dieses junge Ding leisten konnte. Unterstellte sie ihrer Chefin doch gerade eine Säuferin zu sein.
Valerie schluckte, sie konnte die Worte nicht wiederholen, sie spürte genau dass sie eindeutig zu weit gegangen war. Und leise sagte sie dann: „Es tut mir leid.“
„DAS SOLLTE ES AUCH! Das eben war die größte Respektlosigkeit die ich mir vorstellen kann. Mir ist noch nie so eine Unverfrorenheit untergekommen, wenn ich in ihrem Alter so etwas zu meinem Chef gesagt hätte, wäre er schnurstracks zu meinem Vater spaziert und glauben Sie mir, dann wäre ich froh gewesen, wenn ich die nächsten Tage eine so enge Jeans hätte anziehen können. Ihr Benehmen ist unentschuldbar. Dabei können sie sich das gerade nicht wirklich leisten, sie arbeiten in einem echten Schneckentempo, Sachen die ich anfordere hab ich meistens erst Tage später auf dem Schreibtisch. Eben vergessen Sie meinen Zucker im Kaffee und nun so etwas. Ich verstehe sie nicht. Haben Sie eine neue Arbeitsstelle, wollen Sie das ich Ihnen kündige? Was soll das ganze?“
Gaby hatte sich in Rage geredet und ihre Stimme wurde immer eindringlicher. Ihr Blick sagte Valerie genau, wie tief sie gerade in der Misere war, ganz verdammt tief.
„Iiiich, ich weiß es nicht, Chefin, ehrlich.“
„OK Frau Brand, wir haben nun zwei Möglichkeiten, entweder ich schreib Ihnen einen Abmahnung und lege einen Aktenvermerk an oder sie erzählen mir die Wahrheit, erzählen mir was hier los ist.“
„Ich weiß es nicht, irgendwie hab ich einfach nur keinen guten Lauf.“
„Das merke ich auch, Frau Brand. Aber wieso? Was ist denn los mit Ihnen?“
„Ich weiß es nicht, ich weiß es wirklich nicht, Frau Moser.“
Valerie begann zu weinen. Irgendwas löste diese Frau gerade in ihr aus. Schuldgefühle waren das eine, aber warum gab sie sich so viel Mühe mit ihr? Valeries Tränen liefen ihr sonnengebräuntes Gesicht hinunter. Gaby stand auf, sie ging auf Valerie zu. Dann setze sie sich auf die Tischkannte genau vor Valerie. Gabys Stimme wurde sehr ernst, sehr ruhig, so wie sie es nur von Kassandra kannte. Gaby suchte nach Beherrschung, sie war über dieses verstockte Gör dermaßen wütend, dass sie Valerie am liebsten übers Knie legen wollte. Sie musste bei dem Gedanken grinsen, so fühlte es sich also an wenn Kassandra zur Abstrafung griff. Aber Moment, Kassandra beruhigte sich danach wieder und half es IHR  Fehler nicht zu wiederholen, Fehlverhalten einzugestehen und sich zu bessern. Gaby schaute Valerie an und dachte nach. Vielleicht wäre das ja ein Weg um Frau Brand wieder auf den Pfad der Fleißigen zu holen.
„Hören Sie, Frau Brand, betrachten Sie das Gespräch als Warnung. Sollte ich noch einmal erleben, dass Sie ihrer Arbeit nicht ordnungsgemäß nachgehen, wird das für Sie und ihren hübschen HINTERN unmissverständliche Konsequenzen haben. Ich hoffe wir verstehen uns.“
Valerie riss die Augen auf. Ja, sie hatte verstanden, sie hatte nur zu gut verstanden, ein Fehler auf der Arbeit und Frau Moser würde sie übers Knie legen. Sie konnte es nicht glauben. Waren denn alle verrückt? Gab es keine normalen Menschen mehr? Dachten wirklich alle man könne mit einer Tracht Prügel dafür sorgen, dass ein anderer gehorcht, Fehler einsieht? Das war ja genauso wie bei dem Mann im weißen Anzug. Nur weil er die Macht hatte sie zu schlagen, besaß er noch lange nicht ihren Gehorsam, sie wollte sich aussuchen von wem sie sich schlagen ließ, sie wollte aussuchen wem sie gehorchen musste. Wenn es überhaupt eine solche Wahl zu treffen gab. Denn wenn es sich vermeiden ließe würde sie ganz drauf verzichten, jemandem gehorchen zu müssen.

„Frau Moser, ich hab Angst.“, Valeries Tränen begannen zu laufen, irgendwie spürte sie, dass sie dieser Frau vertrauen konnte?
„Was macht Ihnen Angst?“, Gaby griff vorsichtig nach Valeries Hand und schaute ihr direkt ins Gesicht, in ihre rehbraunen Augen. Valerie wurde immer nervöser, sie wusste, sie musste irgendwann sich jemandem öffnen. Aber ausgerechnet ihrem Opfer? Nein, das ging nicht.
„Frau Moser, ich hab Angst, dass sie mich entlassen. Mir macht die Arbeit hier echt Spaß, ich arbeite gerne mit Ihnen zusammen.“ Sie log jetzt nicht, aber es war auch nicht das was sie eigentlich sagen wollte. Sie hoffte das Frau Moser ihr das aber abkaufen würde.
„Frau Brand, ich werde sie nicht entlassen, aber wenn mir in Zukunft ihre Arbeitsweise missfällt, werden sie eine Reise antreten, eine schmerzhafte Reise. Haben wir uns verstanden?“
„Ja, Frau Moser.“
Valerie seufzte auf. Zumindest die Klippe wäre umfahren, auch wenn sie gerade nicht die volle Wahrheit gesagt hatte, so hatte sie nicht wirklich gelogen und das war auch etwas. Und sie spürte, dass Frau Moser sie wirklich aufrichtig mochte. Valerie begann zu überlegen. Bis Frau Moser sie aus ihren Gedanken riss.
„Frau Brand, das Gespräch ist beendet, gehen sie wieder an ihre Arbeit!“
„Darf ich Mittagspause machen?“
„Nein, holen Sie die unerledigten Aufgaben nach!“
Gaby musste nun hart bleiben, ansonsten wäre die ganze Standpauke für die Katz und sie konnte überdeutlich erkennen, wie Valerie aufbegehren wollte, aber diese biss sich nur auf die Lippen und schwieg.
„Frau Brand, für die Zukunft möchte ich von Ihnen eine Antwort haben, ob sie meine Anweisungen verstanden haben!“
Valerie nickte.
„Eine VERBALE Antwort, Frau Brand!“, allmählich wurde Gaby echt sauer. Da bekam Frau Brand hier eine zweite Chance und bockte immer noch rum. Valerie erschrak. Das war ja schlimmer  als in einer Kaserne.
„Ja, ICH habe VERSTANDEN, Frau Moser!“, in Valerie kochte die Wut hoch, sie war doch nicht im Gefängnis oder in einer Kaserne. Das konnte Frau Moser doch nicht machen.
Gaby schaute Valerie entsetzt an. Was war das? Was fiel diesem jungen Ding ein? Zweifelte sie wirklich daran, dass Gaby ihr Versprechen einhielt? Anstatt lange zu überlegen zog Gaby eine völlig überraschte Valerie Brand kurzerhand über ihre Knie und ließ ihre Hand auf den strammen Jeanshintern krachen. Immer wieder spürte Valerie die harte Hand ihrer Chefin und verdammt, die Handschrift war nicht von schlechten Eltern!!!
„NIE… WIEDER… WERDEN… SIE… MICH… SO… ANPAMPEN!.... ICH… DULDE… DIESEN… TONFALL… NICHT!“, jedes dieser Worte wurde von einem kräftigen Schlag auf Valeries Po begleitet. Gaby führte die Schläge so hart und präzise aus, dass Valerie schon bei den ersten Schlägen die Tränen liefen.
„Jaaaa,……….AUAAAAAA!! Ich habe verstanden……., bitte hören Sie auf!“ Valerie begriff, sollte sie sich nicht schnell den neuen Anforderungen anpassen, würde sie noch sehr oft eine derartige Abreibung erhalten. Und verdammt, ihr Arsch stand gerade in Flammen, sie weinte, nein sie heulte. Sie begriff die zweite Chance von Frau Moser war an Bedingungen geknüpft, aber das erste Mal waren es keine Bedingungen bei denen sie sich benachteiligt fühlte. Das Gespräch vorhin, Frau Moser sorgte sich um Valerie und so sehr ihr Hintern auch schmerzte, so sehr spürte Valerie, dass es kein Zorn war, es lag keine Wut in diesem Verhalten. Valerie begann noch mehr zu weinen. Gaby streichelte sanft über Valeries Rücken, zog sie sanft hoch, nahm sie in den Arm und hielt sie einfach nur fest.
„Shhhh, alles ist gut.“
Sanft fuhr sie damit über Valeries Kopf.
„Eeees tuuuut mir leid, dass ich sooooooo pampig geworden bin.“
„Shhh, alles ist gut. Alles ist vergeben und verziehen.“
Valerie kuschelte sich bei Gaby ein, sie hatte das Bedürfnis von dieser Frau festgehalten zu werden.

Nach dem sich Valerie wieder beruhigt hatte, ließ Gaby sie los, nahm ihre Hand unter Valeries Kinn und zwang sie Gaby anzusehen.
„Nun gehen Sie bitte wieder an die Arbeit. Ich möchte, dass Sie heute pünktlich Feierabend machen können.“, Gaby versuchte zu lächeln, sie wollte Valerie das Gefühl geben, dass alles wieder in Ordnung war. Und so war es auch für Gaby, dass spürte Valerie deutlich und komischerweise, für sie war auch wieder alles in Ordnung. Sie hatte für ihr Fehlverhalten eingestanden und Frau Moser war nicht mehr böse.
„Ich geh sofort wieder an die Arbeit, Frau Moser.“
„Vorher bringen Sie mir bitte noch mal einen neuen Kaffee.“, Gaby lächelte Valerie an und begab sich wieder an ihre Arbeit. Valerie nahm indessen die Kaffeetasse von Frau Moser, ging damit in die Küche, leerte den mittlerweile kalten Kaffee aus und goss neue Milch in die Tasse, nahm zwei Löffel Zucker und stellte die Kaffeetasse unter den Vollautomaten, drückte den Knopf. Unter lauten Rattern wurde der Kaffee gemahlen und dann aufgebrüht. Schnell brachte Valerie den Kaffee dann zu Frau Moser.
„Bitte sehr. Ich hoffe der Kaffee schmeckt ihnen.“
„Danke, Frau Brand.“
Valerie ging zu ihrem Platz und vorsichtig setzte sie sich hin. Verdammt, das tat weh, die Frau hat ne ordentliche Handschrift. Sie fing an alle liegengebliebene Arbeiten zu erledigen und machte auch schnell die angeforderten Kopien. Sie sorgte dafür, dass keiner mehr einen Grund hatte sie zu bestrafen. Gegen 18.00 Uhr sah sie auf die Uhr und seufzte. Vorsichtig ging sie zu Frau Moser:
„ÄH Chefin, es ist 18.00 Uhr, darf ich Feierabend machen?“
„Ja, klar Frau Brand. Schönen Feierabend noch.“
Valerie packte ihre Sachen und verließ, das Büro. Als sie auf der Straße ankam, stieg gerade ein extrem gutaussehender dunkelhaariger junger Mann aus einem Auto mit der Aufschrift.

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Man der Kerl sah ja richtig süß aus. Valerie musste lächeln. Und er lächelte zurück. Aber schnell gefror das Lächeln. Er ging direkt in die Bezirksdirektion. Nervös ging Valerie zur Bushaltestelle und fuhr mit dem nächsten Bus nach Hause. Im Büro stand Gaby am Fenster und beobachtete Valerie, die Kleine war nach der Tracht Prügel so was von handzahm geworden, sie war wieder die Sekretärin wie damals bei ihrer Einstellung. Gaby seufzte, irgendetwas stimmte nicht mit ihr. Gaby hing den Gedanken und ihren Sorgen um Frau Brand nach. Dann vernahm sie ein Klopfen an der Bürotür.

„Herein!“
Vor Gaby stand ein Endzwanziger mit schwarzen Haaren, braunen Augen und einem etwas zu kurzem Haarschnitt für ihren Geschmack.
„Herr Flanagan?“
„Yes, M’am!“, der junge Mann lachte und gab Gaby die Hand.
„Möchten Sie einen Kaffee haben?“
„Sehr gerne Frau Brand.“ Jack Flanagan setzte sich hin und schaute zu Gaby rüber. Diese machte schnell zwei Kaffee am Vollautomaten und ging damit zum Schreibtisch rüber.
„Milch und Zucker stehen hier. Bedienen Sie sich.“
Jack Flanagan tat sich etwas Milch in den Kaffee, rührte um und schaute aufmerksam zu Gaby rüber.
„Also Frau Moser, was genau ist denn hier das Problem?“
„Ähm, ich habe das Gefühl wir werden ausspioniert.“, begann Gaby zu erzählen. Jack Flanagan hörte aufmerksam zu.  Am Ende meinte er dann.
„Ich werde hier einige Sicherheitsvorkehrungen treffen, dann werden wir herausfinden was wirklich los ist.“
„Prima und welche wären das?“
„Genau das werde ich Ihnen im Interesse der Sicherheit nicht sagen.“, Jack musste grinsen, diese Frage kam immer wieder von seinen Kunden und seine Antwort war immer dieselbe.
„Ich möchte gerne wissen was in MEINER Firma vor sich geht, Herr Flanagan.“
„Frau Moser, das werden sie auch, wenn Sie meinen Bericht bekommen, vorher werde ich mich zu den Vorkehrungen nicht äußern.“
„Hm, und Sie meinen das ist sinnvoll?“
„Ja, denn wenn Sie wissen was hier vor sich geht, werden Sie sich anders als normal verhalten, das merken ihre Mitarbeiter und dann ist das ganze Manöver für die Katz.“
„Ah, ok ,verstehe. Gut, dann sind wir uns soweit einig. Frage ist, was kostet das ganze?“
„Das ganze wird sie ca. 250,- € im Monat kosten Frau Moser.“
„Ok, der Deal steht. Wie verfahren wir jetzt weiter?“
„Ich werde die nächsten Tage inkognito herkommen und alles vorbereiten und sie werden sehen, wir finden den Datendieb.“
Gaby stand auf, reichte Herrn Flanagan die Hand und meinte:
„Ich danke Ihnen. Wir sind uns einig, bitte fangen Sie mit der Arbeit an.“
Auch Jack Flanagan stand auf und griff nach Gabys Hand.
„Ich habe zu danken, Frau Moser. Ich werde mich die nächsten Tage bei Ihnen melden, dann sprechen wir die genauen Termine ab.
Jack Flanagan verließ vergnügt das Büro. Er hatte einen neuen Auftrag und die Kundin sah auch noch verdammt gut aus. Diese Arbeit würde ihm garantiert Spaß machen.

Kassandra saß in ihrem Wohnzimmer vor dem Fernseher und schaute irgendeine Sendung an um müde zu werden. Da fiel ihr wieder siedend heiß ein Name ein. Dr. McAllister! Und sie beschloss ein Telefonat zu führen, gerade als sie zum Telefon greifen wollte, klingelte es.
„Heinze...Hey Doc, kannst du hellsehen? Ich wollte dich gerade anrufen.“
„Nein, sollte ich ?“
„Nee, es ist nur, ich müsste mal mit dir reden. Hättest du heute Zeit?“
„Klar, bin in 20 Minuten bei dir.“
„Ok, ich koch schon mal den Kaffee!“

20 Minuten später stand ihr Doc, Doktor Angus McAllister, vor der Tür und klingelte. Sofort macht Kassandra auf.
„Hey, du warst ja richtig schnell.“
„Ja und ich hab dir was mitgebracht, meine Blume.“
Angus McAllister überreichte Kassandra eine einzelne langstielige Rose.
„Danke. Kassandra´s Augen strahlen als sie die Blume sah, sie strahlte.“
Kassandra kam ganz nah an Doc McAllister heran und gab ihm einen Kuss. Einen Kuss voller Leidenschaft und Dankbarkeit. Doch Angus löste den Kuss sofort wieder.
„Kassandra, wenn du mich dafür gerufen hast, dann schlag es dir aus dem Kopf.“
Da war wieder das Stichwort SCHLAGEN. Kassandra schaute ihn an und meinte dann.
„Wir müssen reden, ich brauch deine Hilfe.“
Sie ging mit Angus in die Küche und holte zwei Pötte und eine Kanne Kaffee. Dann ging sie rüber ins Wohnzimmer, setzte sich auf die Couch und schaute Angus fragend an.
„Kommst du bitte?“
„Ja, ok. Was ist denn los?“
„Ich weiß nicht wie ich anfangen soll.“, gestand ihm Kassandra wahrheitsgemäß. „Ich muss dich um einen Gefallen bitten, einen großen Gefallen.“
„Worum geht es denn überhaupt?“
„Es geht um deine Arbeit, um die Untersuchung die du demnächst führst.“
Angus wurde sauer, er hasste es wenn man sich in seine Arbeit einmischte und ganz besonders wenn Kassandra dieses tat.
„Stopp Kassandra, rede nicht weiter!“
Abwehrend hob er eine Hand hoch er wollte nicht weiter zuhören.
„Bitte hör mir zu, Doc, ich bitte dich, hör mich an.“ Kassandra wusste vorher, dass dieses Gespräch nicht einfach würde. Damals hatte er sie einfach genommen und ihr den Hintern versohlt bis sie Besserung gelobt hatte und versprach sich nie wieder in seine Arbeit einzumischen. Kassandra spürte die Tränen in ihr hochsteigen.
„Angus, weißt du wie meine KLEINE heißt?“
„NEIN!“
„Gaby Moser und sie ist leitende Bezirksdirektorin…“
„Bei der Zenturion Versicherung?“, hakte Angus vorsichtig nach.
Kassandra konnte nur noch nicken, sie weinte, sie weinte von Herzen und Angus nahm sie in den Arm, hielt sie einfach nur fest und streichelte sanft über ihr Haar.
„Weißt du, wir haben gestern geredet, viel geredet, ich kenne ihre Sorgen und ihren Stress im Büro und sie weiß auch, dass ich Angst habe sie zu verlieren. Und auf einmal fiel dein Name. Sie hat Angst, dass sie durch dich den Job verliert.“
„Warum sollte sie das tun?“
„Hm, was hat Archangel gemacht, wenn unflätige Worte gegen ihn erhoben wurden?“
„Das mindeste war Seife essen. Meistens gab es dann noch eine Tracht Prügel.“
„Kennst du seine Strafe bei Trunkenheit am Steuer?“
„Fahrverbot und eine Tracht Prügel die sich gewaschen hat!“, Angus musste grinsen. Kassandra hatte genau das einmal erlebt und danach durfte er sie verarzten.
„Stimmt, und im Wiederholungsfalle?“
„Na das gab Arrest, Fahrverbot und eine Abreibung vom Feinsten. Du willst doch nicht sagen das….“
„Doch!“, Kassandra schaute zu Angus.
„Doch Doc, sie hat. Aber da war noch mehr. Was war die Strafe bei Frank, wenn man ihn angriff, erinnerst du dich?“
„Dann war einem der Stock sicher.“, Angus bekam große Augen.
„Sie hat doch nicht etwa?“
„Doch sie hat. Und ich hab durchgreifen müssen, denn sie kannte die Regeln, sie wusste, dass sie gegen die Regeln verstieß. Kassandra begann zu schluchzen, nun konnte sie ihre Gefühle raus lassen. Die Wut auf Gaby war schon lange verflogen, die Enttäuschung und die Traurigkeit in ihr blieben. Nun hatte sie wen, mit dem sie darüber reden konnte. Angus schaute sie an und hielt sie einfach nur tröstend in den Armen bis er sie fragte: “Wann war das? Wann hast du sie dafür bestraft?“
„Vor drei Tagen, der Ledergürtel, sie konnte bis gestern nicht schmerzfrei sitzen und ihr Hintern sieht dementsprechend aus.“
Angus McAllister musste laut lachen. Kassandra sah ihn fragend an und dann begann er zu erzählen, er erzählte von seiner ersten Begegnung mit Gaby, von dem Gespräch in Franzens Büro einfach alles.
„Nun verstehe ich warum sie so aufgekratzt war als sie herkam“, Kassandra musste lachen.
„Und dennoch hast du richtig gehandelt. Regeln müssen eingehalten werden!“
Kassandra nickte, sie wusste dass er Recht hatte, aber sie wusste auch, dass sie eben gerade gegen eine seiner Regeln verstoßen hatte. Sie beide hatten einen Pakt. Sie würde sich niemals in seine Arbeit einmischen und diesen hatte sie gerade eben gebrochen. Ihr war richtig schlecht in diesem Moment.
„Du Doc, …“, Kassandra schaute zu ihm hoch, schaute ihm in seine blauen Augen die keinerlei Wut oder Zorn spüren ließen.
„Ja, Kassy?“
Der Doc ahnte das Kassandra gerade ein schlechtes Gewissen hatte, zu eindringlich hatte er ihr klar gemacht, dass er eine Einmischung in seine Arbeit nicht dulden würde.
„Ich hab gerade Mist gebaut, oder?“, in Kassandra arbeitete das schlechte Gewissen, sie wusste, dass er es hasste, wenn sie sich in seine Arbeit einmischte. Sie wusste im Moment nicht mal, ob sie sich wünschte, dass er sie bestrafte oder laufen ließ. Sie wusste nur, ihr Verhalten war gegen ihrer beider Abmachung.
„Ja Kassy, das hast du. Denn du hast mich unter Vorsatz hierher bestellt. Und das ist wieder mal eine Einmischung in meine Arbeit und das werde ich nicht dulden. Allerdings halte ich dir zugute, dass du den Menschen beschützen wolltest den du liebst.“
„Anscheinend sogar mehr als mich!“, fügte er dann leise für sich dazu.
„Soll ich den Stock holen?“, in Kassandra´s Magen zog sich alles zusammen. Sie hasste den Stock aber genau den hatte er ihr das letzte Mal versprochen.
„Nein, wir werden das anderes regeln. Ich lasse mildernde Umstände zu, da es sich um Gaby handelt!“
„Ich komm um die Strafe herum?“, Hoffnung keimte in Kassandra auf.
„Nein, aber ich werde dich übers Knie legen und dir 25 mit dem Gürtel verpassen. Denn ich möchte in Zukunft gefragt werden ob ich bereit bin dir zu zuhören.“
Kassandra seufzte auf. Aber immerhin gegen den Rohrstock war diese Strafe gerade zu glimpflich. Sie stand auf und zog die Hose mit samt dem Slip nach unten, legte sich stumm über Doc´s Knie und hoffte, dass er nicht zu hart mit ihr in´s Gericht gehen würde. Immerhin waren die beiden ja mal ein Paar gewesen und vielleicht war noch etwas von dieser Liebe in ihm.
Angus schaute zu, wie Kassandra sich die Hosen runter zog und sich dann ohne Wiederworte über seinen Knien drapierte. Anscheinend wusste sie noch, dass eine Diskussion nur verschärfende Wirkung haben würde. Sanft streichelt er über die Globen ihres wunderhübschen Hinterns, legte seinen Arm um ihre Taille und strich noch mal über ihren Rücken. Er seufzte kurz auf und dann ließ er seine Hand krachend auf Kassandra´s rechte Hinterbacke fallen. Kassandra biss die Zähne zusammen, verdammt er war wütend.
Er verstand sie zwar, aber anscheinend war er über irgendwas wütend. So wütend, dass sie auch ohne den Stock ein paar Tage beim Sitzen an ihn denken würde. Er schonte Kassandra nicht. Seine Hand fiel abwechselnd mal auf die linke mal auf die rechte Pobacke, dann setzte er seine Knie nach einiger Zeit auf, nun erwischte er auch den empfindlichen Übergang zwischen Oberschenkel und Pobacken. Ab jetzt war es sicher, sie würde NICHT schmerzfrei sitzen können. Und er schonte sie bei dieser Vorrunde wirklich nicht. Kassandra kämpfte mit den Tränen, so schnell wollte sie nicht klein beigeben, den Triumph wollte sie ihm nicht gönnen. Angus merkte das natürlich nach einiger Zeit, er kannte seine kleine Kassy und wusste, dass sie sich auf diese Art wehren würde. Aber das war ihm egal, die Runde mit dem Gürtel würde sie zum Weinen bringen. Sie wieder an ihren Platz verweisen. So hörte er nach einiger Zeit auf und meinte dann zu ihr.
„Steh auf!“
Kassandra schluckte, aber sie gehorchte sofort. Sie wusste noch von früher wie er auf Gehorsamsverweigerung bei einer Abstrafung reagierte. Das tat nur unnötig weh. Schnell stand sie deswegen auf und beugte sich über die Lehne der Couch, das würde jetzt wirklich hart werden. Ihr Hintern stand schon in Flammen und das jetzt würde einfach nur weh tun. Angus ging um sie rum und streichelte sanft über ihren Rücken, als er dann seinen Ledergürtel aus der Jeans zog.
„Verdammt die schwere Koppel. Das wird wirklich hart.“, dachte sich Kassandra noch, als sie hörte wie er den Riemen doppelt legte.
„Kassandra, ich möchte das du mich vorher fragst ob du mit mir über die Arbeit reden darfst. Ich möchte in Zukunft wissen, wenn es irgendwas gibt was mich und Gaby´s Arbeit betrifft. Und zwar bevor du versuchst mich zu manipulieren.“
Beim Wort manipulieren ließ er den schweren Lederriemen hart auf ihren Po knallen und Kassandra musste aufschreien. Scheiße tat das weh. Er war wirklich mega anpisst. Angus ließ sich Zeit er gab Kassandra die Gelegenheit den maximalen Schmerz pro Schlag zu erfahren und dann legte er nach, gerade als es am abebben war nach. Er trieb sie auf einer Wolke aus Schmerz. Und nach dem vierten Schlag hatte er sie so weit. Die Tränen liefen, die Mauern waren eingerissen und sie heulte nur noch.
„Bitte, es tut mir leid…… Ich werde in Zukunft mit dir reden,…… wenn es um Gaby geht. Und wenn es…. Eure Arbeit betrifft…. Frag ich vorher.“
In diesem Moment ließ Angus den Riemen wieder hart auf Kassandra´s roten, mittlerweile schon an einigen Stellen bunten Hintern klatschen.
„VERRRRRRRRRRRRRRRRSPROCHEN!!!!“

Angus tat es weh, seine Kassy so leiden lassen zu müssen. Aber er kannte sie zu gut. Wenn er dieser Sache nicht hier einen Schlussstrich setzen würde, dann würde sie es immer wieder versuchen. Er atmete tief durch und wieder traf das Leder seines Gürtels ihre mittlerweile schon dunkelroten Pobacken. Kassandra schrie und heulte als der Schlag sie traf. Man, der Mann war mehr als pissed. Er wollte eine endgültige Grenze setzen. Angus zog jeden einzelnen Schlag durch, immer die Grenze abwartet an der Kassandra sich erholte. Doch bei den letzten 5 wechselte er das Tempo. Er schlug härter zu und ohne Pause. Kassandra sollte sich an diese Tracht erinnern, auch wenn die Spuren lange vorbei waren.
Wieder traf Kassandra ein kräftiger Schlag. Angus hatte weit ausgeholt und ließ den doppelten Riemen hart auf Kassandra´s Pobacken knallen. Kassandra schluchzte nur noch in Kissen. Ihr Arsch brannte bereits nach den ersten Hieben wie Feuer. Und sie wusste, sie waren noch nicht mal bei der Hälfte angekommen.
„Ich weiß, dass du Gaby liebst. Ich weiß, dass du sie beschützen willst. Und ich weiß, dass du dir um sie Sorgen machst. Aber ich dulde nicht, dass du versuchst mich zu manipulieren. NIEMALS… WERDE… ICH…DAS… DULDEN!“
Beim letzten Satz verlieh er jedem Wort Nachdruck in dem er den Gürtel auf Kassandra´s Hintern knallen ließ. Er sah nach vorne, schaute auf sein Mädchen und es brach ihm das Herz. Er hatte sie selten so hart rannehmen müssen, aber wenn er nicht wollte, dass Kassandra anfing ihn zu manipulieren, musste er jetzt durchgreifen. Je früher, desto weniger hart musste er durchgreifen.
Kassandra schluchzt nur noch und biss sich auf die Lippen. Die Tränen liefen ihr Gesicht hinnab. Verdammt, warum hab ich Ihn so enttäuscht. Verdammt, ich wusste doch, dass er bei allem was seine Arbeit betrifft vorher gefragt werden will. Verdammt, nun MUSS ich mit meinen Sorgen um Gaby zu ihm kommen. Verdammt, nun hab ich keine Wahl mehr, nun hat er die Kontrolle. SCHEIßE tut das weh. Er steht  Frank wirklich in nichts nach. Hoffentlich hört das bald auf. Ich kann morgen garantiert nicht sitzen. Was wird Gaby nur denken? Sie wird sich totlachen.
„Bitte… Doc, ich hab verstanden.“
Wieder klatschte das Leder auf ihre wunde, geschundene Haut. Und Angus schaute zu ihr rüber und meinte nur: “Verzeih mir, aber gerade bei DEINEM Dickkopf möchte ich da ganz sicher gehen.“ Bei dem Wort DEINEM ließ er den Gürtel auf ihrem Po tanzen und Kassandra musste aufschreien. Irgendwann merkte Kassandra nur, dass er aufgehört hatte sie zu schlagen. Irgendwann merkte sie, dass er sie langsam hochzog und in den Arm nahm. Sie legte ihren Kopf auf seine Brust und die Tränen liefen auf sein Hemd. Seine Hand streichelte über ihren Kopf. Die andere hielt sie fest.
„Shhh. Alles ok, alles vergeben und vergessen!“
„Es….. tut mir… wirklich leid!“
„Ich weiß. Und ich weiß, dass du das wirklich so meinst.“
Kassandra ließ sich einfach nur in seine Arme fallen. Sie ließ sich von ihm halten. Diesmal war sie nicht der starke Baum der alleine im Wald stand. Diesmal war sie die die gehalten wurde. Und es tat ihr gut.
„Bitte geh noch nicht, ich brauch dich noch etwas hier.“, Kassandra schaute zu ihm hoch, ihre blauen Augen zeigten einen Teil von ihr den nur wenige kannten. Die kleine, die verletzliche Kassandra. Die Kassandra die sich anlehnen musste, die gehalten werden wollte. Und Angus hob seine kleine, verletzliche Kassandra auf. Er trug sie in seinen Armen in ihr Bett. Deckte sie sanft zu. Kassandra kuschelte sich an ihn. Und bis sie einschlief hatte sie ihn auch noch zweimal um Verzeihung gebeten. Angus McAllister musste lächeln. Sie hatte die Lektion gelernt. Er aber beschloss nach Hause in seine Wohnung zu fahren. Kassandra und er waren kein Paar mehr, Kassandra liebte Gaby und die beiden sollten eine Chance haben. Und da wäre es fatal, wenn er eine Nacht mit Kassandra verbringen würde. Das würde Gaby überhaupt nicht verstehen. So gut konnte er Frau Moser dann doch schon einschätzen. Also stand er auf, ging nach unten und verließ das Haus. Wehmütig stieg er in seine rote Viper und fuhr los. Er sah nicht mehr, wie auf dem Parkplatz ein Firmenwagen der Zenturion Versicherung vorfuhr.
Gaby stieg aus und ging direkt in den Privatbereich von Kassandra.
„Kassandra, bist du da?“
Nichts war zu hören oder zu sehen. Also suchte Gaby erst mal alle Räume ab. Das Dojo war dunkel. Sie machte Licht. Keine Kassandra, sie ging in die Toiletten, keine Kassandra. Dann ging sie wieder zurück in den Wohnbereich. Weder in der Küche, noch im Badezimmer war Kassandra zu finden. Doch dann bekam sie einen Schreck. Im Schlafzimmer lag Kassandra, auf dem Bauch und sie schien zu schlafen.
„Mensch, endlich hab ich dich gefunden!“, dachte Gaby bei sich. Schnell zog sie sich aus und legte sich zu Kassandra dazu. Aber irgendwas war anders. Kassandra´s Schlaf war nicht ruhig, sie schluchzte. Gaby kroch langsam unter Kassandra´s Decke und hob diese dabei an. Als sie Kassandra´s malträtiertes Hinterteil sah, musste sie einen Aufschrei verhindern.
„Du also auch!“, Gaby seufzte und kuschelte sich einfach nur bei Kassandra ein. Sie würde morgen nicht fragen, wenn Kassandra reden wollen würde, dann würde sie es von sich aus tun. Also nahm Gaby ihre Kassandra einfach nur stumm in den Arm und schlief ein.

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